
Besonders bei veganer oder vegetarischer Ernährung kann die Verwendung von Algenöl sinnvoll sein.
Dass Algenöl für die meisten Menschen nicht zum standardmäßigen Kühlschankinhalt gehört, liegt daran, dass es nicht nur relativ teuer ist, sondern auch, dass wir Omega-3-Fettsäuren in der Regel über den Verzehr von Fisch und Meeresfrüchten zu uns nehmen und die Forschung und Entwicklung von Alternativen in diesem Bereich noch recht neu ist.
In welchen Fällen, abgesehen von der geschmacklichen Verfeinerung verschiedener Speisen, die Zugabe von Algenöl in den Speiseplan gesund und sinnvoll ist, erläutern wir auf BILD.de in den folgenden Abschnitten.
2.1. Bei veganer oder vegetarischer Ernährung

Algenöl ist eine vegane Alternative zu Fischöl.
Als rein pflanzliches Produkt ist Algenöl vegan. Während Fisch als Hauptlieferant für die wichtigen Omega-3-Fettsäuren gilt, ermöglicht Algenöl den Zugang zu dieser Nährstoffgruppe auch Vegetariern und Veganern. Als unterster Teil der Nahrungskette sind die Mikroalgen der Hauptlieferant dieser Fettsäuren für die Fische, die wir dann essen. So lässt sich dieser Zwischenschritt einfach überspringen.
Ein nicht zu unterschätzendes Argument, wenn es um Gesundheit von Algenöl oder Fischöl geht, ist die Tatsache, dass auf Grund der heutzutage massiv verschmutzten Ozeane die Nahrung von Fischen teils auch unfreiwillig aus Schadstoffen und Mikroplastik besteht. Umgeht man den Verzehr der Fische, verhindert man dadurch auch den eigenen Verzehr dieser Schadstoffe und trägt zudem nicht zur Überfischung der Ozeane bei.
Laut Nachforschungen der Verbraucherzentrale ist die Produktion von Algenöl nicht notwendigerweise nachhaltiger als die von Fischöl. Die wildlebenden Fisch- und Krillbestände werden zwar geschont und das Ökosystem nicht angetastet, jedoch ist die Belastung für die Umwelt, die für den Betrieb der Meerwassertanks und die weitere Verarbeitung entsteht, je nach Herkunft des dafür verwendeten Stroms höher.
2.2. Bei Rheumaerkrankungen wie Arthritis

Algenöl kann messbar die Entzündungswerte senken.
Laut einer vom BMBF geförderten Studie können die Inhaltsstoffe, die in Mikroalgen und damit auch in Algenöl vorkommen, Gelenkentzündungen, wie sie bei rheumatoider Arthritis vorkommen, lindern. Für diese Studie wurde die Mikroalge Schizochytrium verwendet, die für viele Seefische Hauptnahrungsmittel ist und die hauptsächlich für die Herstellung von Algenöl gezüchtet und verwendet wird.
Da die Omega-3-Fettsäuren vom menschlichen Körper in entzündungshemmend wirkende, hormonähnliche Botenstoffe umgewandelt werden, trägt die Wirkung von Algenöl für Rheumatiker nicht nur zu einem schmerzfreieren Leben bei, sondern senkt messbar die Entzündungswerte.
2.3. In der Schwangerschaft oder Stillzeit

Auch während der Schwangerschaft oder Stillzeit kann sich Algenöl positiv auswirken.
Auch für Stillende und während einer Schwangerschaft wird Algenöl als Nahrungsergänzung empfohlen, nicht zuletzt wegen der positiven Eigenschaften, mit denen EPA und DHA auf die gesunde Entwicklung der Organe des Kindes einwirken. Gegenüber Fischöl bietet sich hier ebenfalls der Vorteil, dem Kind keine Schadstoffe aus verschmutzten Ozeanen zuzuführen.
Wer es damit zugunsten der Gesundheit des Kindes genau nehmen möchte, sollte sich besonders gut über die Inhaltsstoffe und Produktionsabläufe informieren und sich in jedem Fall für ein Algenöl in Bio-Qualität entscheiden.