- Bei Bergschuhen handelt es sich um festes, robustes Schuhwerk, das zum Begehen von unwegsamem Gelände geeignet ist. Neben Modellen aus synthetischem Material sind nach wie vor Bergschuhe aus Leder sehr beliebt.
- Eine wichtige Eigenschaft eines Bergschuhs ist die Beschaffenheit der Sohle. Je anspruchsvoller die Bergtouren ausfallen, desto steifer sollte die Sohle beschaffen sein.
- Während für Tagesausflüge in einfachem Gelände leichte Bergschuhe ausreichen, sind für das Trekking im alpinen Bereich schwere Modelle, die sicheren Halt und Schutz vor den Witterungseinflüssen bieten, die bessere Wahl.
Bei Bergschuhen für hochalpine Touren über Gletscher und Eisfelder stehen die Sicherheit und der Schutz vor Kälte und Wasser im Vordergrund. Bergschuhe für Tagestouren oder mehrtägige Touren in mäßig anspruchsvollem Gelände stellen hingegen einen Kompromiss aus Tragekomfort und Schutz dar.
Neben der Beschaffenheit der Sohle spielt das Obermaterial eine wichtige Rolle. Es sollte die Füße beim Gehen nicht einengen, aber dennoch wasserdicht sein. Ideal ist eine Kombination aus Synthetik oder Leder und wasserdichtem Goretex (GTX). Ein Beispiel für einen geländetauglichen, aber dennoch nicht zu schweren Bergschuh ist der Salewa Alp Trainer Mid GTX.
1. Bergschuh-Tests untersuchen: Sind härtere Sohlen besser für anspruchsvolle Touren?

Die Einteilung der Bergschuhe richtet sich nach dem Schwierigkeitsgrad, der mit einem bestimmten Schuh gemeistert werden kann. Eine bis heute gültige Einteilung wurde in den 1970er Jahren von Alfons Meindl vorgeschlagen. Auf einer Skala von A bis D sind zunächst leichte Schuhe für Spaziergänge in flachem Gelände und den Alltag eingruppiert.
Dem Buchstaben B sind Bergschuhe für leichte Gebirgstouren ohne Gepäck vorbehalten. Alpinschuhe, deren Obermaterial atmungsaktiv und wasserabweisend sind und die zudem über ausreichend Schafthöhe und eine verwindungssteife Sohle verfügen, schaffen es ebenfalls in die Kategorie B.
In den Kategorien C und D finden sich die Modelle für anspruchsvolle Hochgebirgstouren und Gletschertouren. Kann die Frage „Sind Steigeisen möglich?“ mit Ja beantwortet werden und haben die Bergstiefel zudem einen harten, hohen Schaft, sind die Voraussetzungen für die Kategorien C bis D gegeben.
In einem Bergschuh-Test würden leichte Wanderschuhe und Outdoor-Schuhe, deren Einsatzgebiet Wanderungen in hügeligem Gelände sind, in der Kategorie A landen.
Beim Testen von Bergschuhen spielt zudem neben dem Innenfutter das Gewicht der Bergschuhe eine wichtige Rolle. Insbesondere bei Bergsteigerschuhen, die in großer Höhe getragen werden, kann das Gewicht (in kg) kaufentscheidend sein. Wenn der Sauerstoff knapp wird, zählt buchstäblich jedes Gramm, das in Richtung Gipfel am Körper getragen werden muss.
Bergschuh-Typ | Eigenschaften |
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Leichter Bergschuh |
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Trekking-Bergschuh |
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Schwerer Bergschuh |
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2. Bedingt ein hoher Schutz Einschränkungen beim Tragekomfort?
Steife Sohlen sind Voraussetzung für Steigeisen
Wenn es in den hochalpinen Bereich geht, sind Steigeisen ein unverzichtbarer Bestandteil der Ausrüstung. Damit die Eisen sicher greifen, ist eine verwindungssteife Sohle Bedingung. Bergschuhe für extreme Gletscher-Touren weisen demnach eine besonders harte und steife Sohle auf.
Bei einem Test von Bergschuhen werden Sie auf steigeisenfeste Bergschuhe treffen, aber auch auf leichtere Bergschuhe, die nicht steigeisenfest sind und mehr Tragekomfort bieten. Grundsätzlich gilt bei Bergschuhen für Damen ebenso wie bei Bergschuhen für Herren: Je höher die Schutzfunktion und die Geländetauglichkeit desto geringer der Tragekomfort.
Ein Kriterium, das Bergschuhe aller Kategorien in einem Bergwanderschuh-Test erfüllen sollten, ist die Resistenz gegen Nässe. Wasserdichte Bergschuhe sorgen für ein angenehmes Tragegefühl. Sind die Bergschuhe nicht wasserdicht, kann es leicht zu Unterkühlungen und wundgescheuerten Füßen kommen.
Auch den Bergschuh-Schnürsenkeln kommt eine wichtige Bedeutung zu. Die Schnürsenkel eines Bergschuhs sind mitverantwortlich für einen guten Sitz der Schuhe.
Weitere Punkte, die sowohl bei Bergschuhen für Damen als auch bei Bergschuhen für Herren von Bedeutung sind, sind die Höhe und die Beschaffenheit des Schaftes. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie Ihre Bergschuhe im Kleinwalsertal oder sonst wo in den Alpen tragen möchten. Bergschuhe für das Kleinwalsertal sollten ebenso wie Bergschuhe für das Pitztal oder eine der zahllosen weiteren attraktiven Regionen in den Alpen über einen festen Schaft verfügen, der das Umknicken in schwierigem Gelände zuverlässig verhindert.
2.1. Leicht getragen ist schwer gewandert
Leichte und angenehme Bergschuhe bieten viel Tragekomfort. Allerdings sind die Schuhe nicht unbedingt dafür geeignet, lange und komplizierte Wanderungen und Touren zu absolvieren. Vor- und Nachteile eines leichten Bergschuhs:
- hoher Stellenwert des Tragekomforts
- für einfache Touren und Wanderungen geeignet
- moderates Gewicht
- atmungsaktives Obermaterial
- für schweres Gelände ungeeignet
- für mehrtägige Touren zu leicht
- nicht mit Steigeisen verwendbar
2.2. Für leichte, längere Wanderungen eignen sich laut Bergschuhe-Tests Trekkingschuhe
Wenn es über mehrere Tage von Hütte zu Hütte gehen soll, sind Trekkingschuhe die richtige Wahl. Diese Vor- und Nachteile haben sie zu bieten:
- für Touren mit Gepäck geeignet
- mittelsteife Sohle
- sicherer Halt durch hohen Schaft
- teils für Steigeisen geeignet
- für Gletschertouren ungeeignet
- Einschränkungen des Tragekomforts
2.3. Schwere Last zu tragen, aber sicherer Halt
Wenn es in die hochalpinen Regionen und über Eisfelder gehen soll, sind schwere Bergschuhe das geeignete Schuhwerk. Neben einer steifen Sohle zeichnen sie diese Eigenschaften aus:
- hoher, fester Schaft
- steife Sohle
- uneingeschränkt für Steigeisen tauglich
- wärmende Fütterung
- Tragekomfort tritt in den Hintergrund
- hohes Gewicht
3. Kann die Qualität über Ihre Gesundheit entscheiden?

Während es bei Schuhen für den Alltag häufig in erster Linie auf die Optik ankommt, sind bei einem Test von Bergschuhen andere Qualitäten gefragt. Bei einem Bergschuh-Test steht die Geländetauglichkeit und die Sicherheit im Vordergrund. Bei vielen Hersteller, die Ausrüstungsbekleidung wie Hosen, Shirts, Kletterschuhe und Jacken im Sortiment haben, erhalten Sie auch Kletterschuhe. Gerne gekauft werden die verschiedenen Modelle des Herstellers Scarpa.
Wenn Sie einen Vergleich von Bergschuhen durchführen, sollte Ihr Bergschuh-Testsieger alle Kriterien erfüllen, die Ihre körperliche Unversehrtheit gewährleisten. Der beste Bergschuh ist derjenige, der Sie wohlbehalten wieder ins Tal bringt.
Bei einer Kaufberatung für Bergschuhe müssen Sie sich deshalb aber nicht auf die besonders teuren Modelle versteifen. Auch ein günstiger Bergschuh kann Sie hervorragend vor den Witterungseinflüssen schützen und eine bequeme Passform aufweisen. Bevor Sie Bergschuhe kaufen, kann auch das unabhängige Urteil von Test-Experten nicht schaden.
Ob die Stiftung Warentest oder Ökotest 2024 bereits Bergschuhe getestet haben, erfahren Sie auf den Webseiten der Verbraucherschützer.
Besonders im Hochgebirge kann es innerhalb von Minuten zu gefährlichen Wetterstürzen kommen, die im Handumdrehen aus einer harmlosen Bergtour ein anspruchsvolles Unternehmen machen können. Um auch solche Situationen zu meistern, sollten Sie bei der Wahl Ihrer Bergschuhe auf ein qualitativ hochwertiges Modell setzen.
Neben Meindl Bergschuhen, Jack Wolfskin-Bergschuhen, Lowa-Bergschuhen und Bergschuhen von la Sportiva sind aktuell einige weitere Marken und Hersteller beliebt, die wir für Sie gelistet haben:
- Guggen
- Hanwag
- Meindl
- Mammut
- Lowa
- Salewa
- la Sportiva
- Jack Wolfskin
4. Welche interessanten Fragen zum Thema Bergschuhe sollten Sie sich stellen?
4.1. Wie soll man Bergschuhe schnüren?
Bei Bergschuhen handelt es sich um robustes Schuhwerk und dementsprechend stark sollten auch die verwendeten Schnürsenkel sein. Durch das Scheuern an den Ösen kann es leicht zu Abrieberscheinungen kommen.
Etwas dickere Schnürsenkel können in kritischen Situationen Gold wert sein. Beim Schnüren der Bergschuhe sollten Sie alle vorhandenen Ösen benutzen, um einen möglichst sicheren und festen Sitz am Fuß zu erreichen.
» Mehr InformationenTipp: Zwar macht ein schwerer Bergstiefel mit hohem Schaft und zentimeterdicker Sohle einigen Eindruck, bequem ist er aber nicht. Damit die Freude an der Bewegung im Freien erhalten bleibt, sollten Sie Ihr Schuhwerk nur so schwer wählen, wie es die Geländeverhältnisse erfordern. Gönnen Sie sich so viel Tragekomfort wie möglich.
4.2. Wie müssen Bergschuhe sitzen?

Bergschuhe sollten so fest am Fuß sitzen, dass sie in allen Situationen einen sicheren Halt garantieren. Auf der anderen Seite sollten sie den Fuß keinesfalls einengen.
Ein Abstand der Zehen von einem Zentimeter zur Schuhspitze ist nicht übertrieben. Dadurch vermeiden Sie das Anstoßen der Zehen an der harten Kappe des Schuhs. Auch zur Seite hin sollte der Fuß ausreichend Platz haben.
Zu enge Schuhe verursachen nicht nur Schmerzen, sie können auch die Durchblutung so weit einschränken, dass es zu Erfrierungen kommen kann.
» Mehr Informationen4.3. Welche Wanderschuhe sind für die Berge geeignet?
Möchten Sie in den Bergen wandern, sind Wanderschuhe mit starker und steifer (verwindungarmer) Profilsohle notwendig. Zugleich sollten die Schuhe über ein festes Schnürsystem verfügen und den Knöchel gut schützen.
» Mehr Informationen4.4. Was ist der Unterschied zwischen Bergwanderschuh und Trekkingschuh?
Der Trekkingschuh ist eher ein Sportschuh, den Sie auch auf befestigten Wanderwegen tragen können. Der Bergwanderschuh ist hingegen für unbefestigte Untergründe geeignet und sollte deshalb auch in den Bergen zum Einsatz kommen.
» Mehr Informationen4.5. Welche Wanderschuhe trägt man auf Schnee?
Wandern Sie auf Schnee, sollten Sie auf jeden Fall wasserdichte Wanderschuhe tragen. Diese sind knöchelhoch und haben eine feste Sohle. Achten Sie zudem auf eine sehr gute Isolierung der Schuhe. Für mehr Rutschfestigkeit sorgen zusätzlich Schuhspikes.
» Mehr InformationenVideo-Tutorials und Bewertungen für das Thema Bergschuhe
Das YouTube-Video “Test Wanderschuhe 2022: Worauf es bei Trekkings ankommt + Pflege-Tipps” von Stiftung Warentest ist der ultimative Leitfaden für Bergschuhliebhaber. Tauchen Sie ein in die Welt der Trekkingschuhe und erfahren Sie, worauf es bei der Auswahl dieser wichtigen Ausrüstung ankommt. Das Video bietet zudem wertvolle Tipps zur richtigen Pflege, um eine lange Lebensdauer der Wanderschuhe zu gewährleisten.