2.1. Trockenen Eiswein gibt es nicht
Die Geschmacksrichtung von Wein wird anhand der Restsüße in Gramm pro Liter sowie an dem Verhältnis der Restsüße zum Säureanteil definiert. Ein trockener Wein beispielsweise darf maximal 4 g/l Restsüße aufweisen oder 18 g/l Restsüße, wenn die Restsüße den Säureanteil nicht um 10 % übersteigt. Ab einer Restsüße von 45 g/l darf der Wein als “süß” bezeichnet werden. Online-Tests für Eiswein geben an, dass die natürliche Restsüße von Eiswein in der Regel bei über 100 g/l liegt.
Gut zu wissen: Aufgrund des hohen Säureanteils als geschmackliches Gegengewicht wird Eiswein oft auch als edelsüß bezeichnet.
2.2. Das Aroma von Eiswein wird durch die Rebsorten und den Ausbau bestimmt

Der Anbau und die Herstellung von Eiswein sind aufwändig und risikoreich, was den Eiswein teuer macht.
Als Ausbau bezeichnen Winzer sowie Tests für Wein aus gefrorenen Trauben das Ruhen des Weins nach der Gärung. Der Ausbau kann in Edelstahltanks oder in Holzfässern wie bei Weißwein erfolgen. Basierend auf den Rebsorten und dem hohen Zuckergehalt ist Eiswein besonders fruchtig. Das Aroma, das Sie übrigens nicht nur schmecken, sondern auch riechen können, wird für Eiswein auch mit exotischen Früchten wie Mango, Ananas oder Maracuja angegeben. Das Fruchtaroma, wie Sie es mit Apfel, Birnen, Pfirsich oder Zitrusfrüchten auch von Weißwein kennen, findet sich auch in Eiswein wieder.
2.3. Ein hoher Alkoholgehalt ist bei Eiswein selten
Der Alkoholgehalt (Vol. %) liegt bei Eiswein meistens zwischen 7 und 10 %. Grundsätzlich gilt bei Wein, je höher die Restsüße, desto niedriger ist der Alkoholgehalt. Der Grund hierfür liegt im Prozess der Gärung. Unterbricht der Winzer die Gärung, bevor alle Hefe aufgelöst ist und der Alkohol einen Anteil von 15 % erreicht hat, dann ist die Restsüße höher, der Alkoholgehalt aber niedriger. Somit kann bei Eiswein von einem hohen Alkoholgehalt gesprochen werden, wenn dieser über 10 % liegt.
Den Alkoholgehalt pro Eiswein können Sie aus der gleichnamigen Kategorie in unserer Produkttabelle auf BILD.de ablesen.
2.4. Eiswein hat eine eigene Qualitätsstufe
Nach dem deutschen Weingesetz hat Eiswein eine eigene Qualitätsstufe, die einem Prädikatswein entspricht. Dafür ist für Eiswein ein Ochslegrad wie bei einer Beerenauslese von 110 bis 128 vorgeschrieben.
Auch interessant: Der Oechslegrad, auch kurz Oechsle genannt, ist die Einheit, in der das Mostgewicht angegeben wird. Er beschreibt den Zuckergehalt der Beeren bei der Weinlese, gibt aber keine Auskunft darüber, wie viel Restsüße der spätere Wein enthalten wird.
2.5. Die Trauben für Bio-Eiswein werden ohne Kunstdünger angebaut
Zudem wird für die Gärung keine genmanipulierte Hefe verwendet, und die Klärstoffe sind natürlich wie zum Beispiel Eiweiß oder Bentonit.
Die Vor- und Nachteile von Bio-Eiswein möchten wir Ihnen auf BILD.de gerne aufzeigen:
Vorteile- ohne Kunstdünger angebaut
- Verwendung natürlicher Klärstoffe
- geringerer Gehalt an Sulfiten und Schwefel, daher für Allergiker geeignet
- keine genmanipulierte Hefe
Nachteile- höherer Preis
- geringere Auswahl an Rebsorten
2.6. Eiswein kommt häufig aus Deutschland oder Österreich
Als Herkunftsland für Eiswein sind aber alle Weinanbaugebiete geeignet, in denen im Winter eine Temperatur von mindestens – 7 °C erreicht wird. Ein Einfrieren der Weintrauben in einer Kühltruhe ist allerdings nicht erlaubt. Der Eiswein von Tohani kommt zum Beispiel aus Rumänien und von Bostavan aus Moldavien. Kanadischer Eiswein ist von Whistler erhältlich.