3.1. Zwei Kategorien von Mahlwerk sind verbreitet
Die Espressomühle mit Kegelmahlwerk verwendet für das Mahlen wenig überraschend ein kegelförmiges Mahlwerk, wobei ein Kegel in seinem nicht ganz passenden Gegenstück sitzt. Nach unten verjüngt sich der Abstand zwischen beiden Teilen bis zu einem minimalen Abstand, der dem Mahlgrad entspricht.
Dabei sorgen sowohl die Bewegung der Kegel, die im Normalfall aus Edelstahl bestehen, als auch die Erdanziehung dafür, dass die Bohnen nach unten durch das Mahlwerk gelangen. Verbaut ist ein solches Werk oftmals in kleinen und kompakten Espressomühlen wie der Graef CM 800 oder auch der Rommelsbacher EKM 300 sowie den meisten Modellen mit Handkurbel.
Ist es zu klein dimensioniert und mit einem schwachen Motor mit hoher Drehzahl statt einer Handkurbel versehen, kann die Reibung zu einer ungewollten Erwärmung der Bohnen führen, was Aromaverlust bedeutet. Hier müssen Sie also genau auf die Geschwindigkeit und Ihre eingesetzte Kraft achten, da die Espressobohnen vergleichsweise schnell nach unten wandern.
Seine Vor- und Nachteile im Vergleich zu anderen Werken sehen folgendermaßen aus:
Vorteile- zügiges Mahlen
- kompakte Größe
- vergleichsweise preiswert
Nachteile- starkes Erwärmen möglich
Ein wenig anders funktioniert eine Espressomühle mit Scheibenmahlwerk. Die Bohnen gelangen hier in der Mitte einer oberen Scheibe in das Mahlwerk. Der Abstand der oberen und unteren Scheibe verjüngt sich nach außen hin bis zur eingestellten Mindestgröße. Die Kraft, die die Bohnen nach außen befördert, wird allein durch die Rotation der Scheiben erzeugt, was ein sehr schonendes Mahlen erlaubt. Zum Beispiel die Espressomühlen von Eureka und Macap verwenden diese Art von Mahlwerken, aber auch Modelle von Bialetti mit Kurbel.
Das Mahlwerkmaterial ist hier oftmals Keramik statt Edelstahl. Die Herstellung ist etwas teurer, dafür ist der keramische Werkstoff härter und muss nicht nachgeschliffen werden, kann dafür aber brechen.
Sind die Scheiben ausreichend groß, wenigstens 3 bis 4 cm im Durchmesser, und dreht der Motor nicht zu schnell, werden die Bohnen durch die vergleichsweise geringe Kraftwirkung kaum erwärmt. Die Qualität der Espressobohnen wird während des Mahlens somit kaum bis gar nicht beeinträchtigt.
Im Überblick zeigt das Scheibenmahlwerk folgenden Vor- und Nachteile:
Vorteile- sehr schonendes Mahlen möglich
- aus Keramik sehr verschleißfest
Nachteile- vergleichsweise teuer
- benötigt viel Platz
Bei sehr einfachen Mühlen finden sich sogenannte Schlagmahlwerke, wie sie auch in Mixern genutzt werden. Als Espressomühlen sind diese aber nicht geeignet.
Dagegen werden in besonders hochwertigen Mühlen, die nicht für den Privatgebrauch gedacht sind, entweder Hybridmahlwerke oder Walzenmahlwerke eingesetzt. Dabei handelt es um eine Kombination aus Kegel- und Scheibenwerk beziehungsweise zwei große und sehr langsam drehende Walzen. Beide Verfahren gelten als besonders schonend.
Tipp: Eine geringe Leistung in W kann durch eine höhere Drehzahl kompensiert werden. Genau dadurch erwärmen sich die Bohnen jedoch zu stark. Wir von BILD.de empfehlen mindestens 150 W Leistung oder Handbetrieb für ein schonendes Mahlen.
3.2. Der Mahlgrad: Die Mischung ist wichtig
Feines Kaffeemehl bietet dem Wasser einen größeren Widerstand, kann aber den ungestörten Durchfluss verhindern. Zu grobes Mahlgut wiederum kann das Wasser zu schnell durchleiten und die ausreichende Aufnahme von Kaffeearoma verhindern. Wird das Wasser im Puck jedoch langsam durchgeleitet und trifft auf grobe und feine Flocken, können alle wichtigen Bestandteile in den Espresso gelangen.
In einem Espressomühlen-Test soll das Mahlgut somit zwar gleichmäßig erzeugt werden, aber im besten Fall in einer guten Verteilung zwischen feinem und grobem Mehl. So gelingt es Ihnen am einfachsten, den Siebträger optimal zu präparieren, damit das Wasser in der richtigen Geschwindigkeit durch das Kaffeemehl strömen kann.
Tipp: Ein kleinerer Teil feines Mehl und der größere Anteil grobe Flocken stellen eine gute Verteilung dar. Das genaue Verhältnis bleibt aber Ihrem Geschmack überlassen.
3.3. Die Ausstattung der Espressomühle: Mit Waage sehr genau

Bis der perfekte Espresso in die Tasse laufen kann, muss von der Auswahl der Bohnen bis zum Wasserdruck viel beachtet werden.
Beim Zubehör und den erweiterten Funktionen gibt es eine breite Auswahl an sinnvollen Ergänzungen. Eine Espressomühle mit Dosierer hilft zunächst einmal, die genaue Menge für jeden Espresso recht gut abzuschätzen.
Genauer gelingt dies mit einer Espressomühle mit Timer. Hier stellen Sie die Zeit für den Mahlvorgang ein und die Mühle schaltet selbständig aus. Mit geringen Abweichungen erhalten Sie so stets eine sehr ähnliche Menge Kaffeemehl.
Sehr exakt, aber auch technisch aufwendig, ist die Espressomühle mit eingebauter Waage. Sie zeigt fast ohne nennenswerte Abweichung die präzise Kaffeemenge an, sodass Ihr Espresso jederzeit sehr genau reproduziert werden kann.
Tipp: Wesentlich einfacher und preiswert ist es, wenn Sie eine beliebig und gute Espressomühle von Graef, Gourmeo, WMF oder einem anderen Hersteller um eine separate Waage ergänzen.
Tipp: An der max. Füllmenge oder Teilstrichen im Aufnahmebehälter sollten Sie sich dagegen nicht orientieren, da selbst ein Dosierlöffel ein genaueres Abmessen erlaubt.