Garten winterfest machen: Diese acht Schritte dürfen Sie nicht vergessen
- Den Garten für den Winter vorbereiten, ist gar nicht schwierig. Die entsprechende Checkliste sieht vor, Bäume, Sträucher und Pflanzen zu pflegen, neu anzupflanzen und Garten-Equipment ins Winterquartier zu räumen.
- Den Garten winterfest machen, heißt: Palmen und Zitrusfrüchte sowie alle anderen Pflanzen, die es warm mögen, müssen ins Winterquartier. Das Gemüsebeet müssen Sie hingegen nicht leerräumen. Einige Gemüsesorten auf unserer Checkliste mögen’s nämlich frisch.
- Um den Garten winterfest machen zu können, müssen Sie sich von fließendem Wasser verabschieden (dies könnte gefrieren). Auch Geräte und Möbel sollten im besten Fall ins Winterquartier umziehen – das ist deutlich materialschonender.
Ab wann Sie Ihren Garten winterfest machen sollten, kann Ihnen nur der Blick auf den Wetterbericht zeigen, denn: Vor dem ersten Frost sollte der Garten winterfest sein. Was genau ab wann im Garten zu tun ist, lässt sich hingegen leichter mit Blick auf die folgende Checkliste beantworten: Alle Pflanzen, die nicht gut mit Frost umgehen können, müssen Sie an wärmere Orte umsiedeln oder vor Frost schützen. Zudem können Sie bereits jetzt einen Grundstein für den Nutzgarten des Folgejahres legen und Gemüse anpflanzen.
1. Schneiden Sie Bäume, Stauden und Sträucher zurück
Ab wann ist der Rückschnitt erlaubt?
Im §39 des Bundesnaturschutzgesetzes steht, dass ein Rückschnitt von Gehölzen, Büschen und Hecken nur zwischen Oktober und Februar erfolgen darf.
Wenn im Herbst das Laub komplett von den Bäumen gefallen ist, wird es Zeit mit dem Rückschnitt anzufangen. Es gibt die sogenannte Ein-Drittel- und Zwei-Drittel-Regel, die für viele Pflanzen gilt. Das erste Drittel wird etwa im November geschnitten und das zweite Drittel im Frühling. Wenn Sie den Schnitt nach dieser Regel vornehmen, wird ein gutes und gesundes Wachstum der Pflanzen gewährleistet – allerdings gibt es auch Ausnahmen bzw. spezielle Tipps, zum Beispiel zum Rosen schneiden oder zu Gräsern im Garten.

Der Rückschnitt von Bäumen und Sträuchern ist nur zwischen Oktober und Februar erlaubt.
Zwei Tipps zum Rückschnitt:
- Rosen schneiden: Rosenbüsche danken Ihnen den Rückschnitt besonders und wachsen im nächsten Jahr hervorragend.
- Gräser im Garten lassen: Ziergräser sollten Sie am besten stehenlassen, da Ihnen der Winter nichts anhaben kann und kleine Tiere darunter guten Schutz finden.
2. Bringen Sie nicht-winterharte Pflanzen in ihr Winterquartier
Die meisten Balkon- und Kübelpflanzen sind nicht winterhart und würden aller Wahrscheinlichkeit nach den Winter mit Minusgraden nicht überstehen. Sie sollten daher die Pflanzen entweder an einen überdachten Platz am Haus oder in den Keller stellen, falls vorhanden. Außerdem gibt es im Handel Noppenfolien oder ein spezielles Wintervlies, um die Pflanzen damit einzuhüllen. Verpassen Sie auf keinem Fall den richtigen Zeitpunkt vor dem ersten Frost.
Unser Spezialtipp: Hortensien sind zwar bedingt winterhart, aber eben nur bedingt. Bedecken Sie den Wurzelhals gut mit Erde oder Rindenmulch und verpacken Sie sie in einen Leinensack. Nicht mit Folie bedecken. Eine Hortensie muss atmen können.
Sehr empfindlich auf die kalte Jahreszeit reagieren Zitruspflanzen und Palmen. Diese sind nur für hohe Temperaturen geeignet. Stellen Sie die Pflanzen am besten an einen hellen, warmen Ort. An einem Fenster, wo sie viel Sonnenlicht aufsaugen können, gefällt es diesen wärmeliebenden Pflanzen am besten. So können die Pflanzen gut überwintern. Bei Bedarf sollten Sie die Pflanzen gießen.
3. So schützen Sie Ihr Gemüse vor der Kälte

Verteilen Sie Rindenmulch auf Ihren Beeten. Das wirkt isolierend.
Um Ihr Gemüsebeet vor der Kälte zu schützen, können Sie Reisig oder Rindenmulch darauf verteilen. Dieses Material hat eine isolierende Wirkung und die Kälte kann nicht so gut eindringen.
Bei sehr schweren Böden empfehlen wir Ihnen, vorab einmal umzugraben. Kaputte Gemüsepflanzen sollten Sie herausnehmen und entsorgen. Viele Gartenkräuter wie Petersilie, Schnittlauch oder Rosmarin können mit einer Folie abgedeckt werden. Auch Feldsalat oder Endiviensalat danken Ihnen eine Abdeckung.
Unser Spezialtipp: Pak Choi, Blumenkohl, Steckrüben, Mangold, Karotten, Rote Bete, Radieschen, Grünkohl und Spinat sind wie dafür gemacht, im Herbst angebaut zu werden.
4. Pflanzen Sie nun Blumen, Gemüse, Obstbäume und Sträucher
Die beste Zeit, um Zwiebeln einzupflanzen, ist zwischen Oktober und Anfang November. Im Frühling werden die Zwiebeln dann zu blühenden Blumen oder gesundem Gemüse. Im Oktober und November ist auch eine gute Zeit, um neue Obstbäume und Sträucher zu pflanzen. Um vorhandene Obstbäume vor dem Winter zu schützen, streichen Sie die Rinde mit einer weißen Spezialfarbe ein. Das verhindert Frostrisse und schütz die Bäume vor Frost.
5. Gießen nicht vergessen!

Legen Sie im Herbst den Grundstein für Ihren Nutzgarten. Einige Gemüsesorten mögen es frisch.
Nicht nur in der warmen Jahreszeit ist es wichtig, die Pflanzen mit Wasser zu versorgen. Auch im Winter muss die Erde feucht gehalten werden.
Pflanzen, die in Kübeln untergestellt wurden, werden schnell einmal vergessen. Wenn dann der Frühling da ist, sind die Pflanzen vertrocknet. Um dies zu verhindern, müssen Sie regelmäßig gegossen werden.
Ein Feuchtigkeitsmesser aus dem Gartenmarkt hilft Ihnen, die richtige Menge an Wasser zu geben. Der Feuchtigkeitsmesser misst, wie der Name schon sagt, die Feuchtigkeit der Erde. So kann ein Über- oder Unterwässern verhindert werden.
6. Stutzen Sie Ihren Rasen nochmal vor dem Winter!
Etwa Ende Oktober sollte der letzte Rasenschnitt erfolgen. Der Rasen sollte nicht zu kurz gemäht werden. Sechs Zentimeter sind die perfekte Länge, um gut durch den Winter zu kommen. Nach dem Mähen rechen Sie den Rasen gründlich und streuen entweder Kalk oder einen Herbstrasendünger auf die Rasenfläche. Durch das Düngen werden dem Rasen Nährstoffe zugeführt, die für ein Überwintern sehr wichtig sind. Der Rasen wird gestärkt und kann so im Frühjahr kräftig und sattgrün wieder wachsen.
7. Wasserleitungen leeren und Gartenmöbel einmotten

Vor dem ersten Schneefall sollten die Möbel in die Hütte oder unter einer Abdeckung verschwinden. Das schützt das Material.
Diese beiden Aktionen sollten die letzten großen Aktivitäten in Ihrem Garten sein, bevor dieser sich in die wohlverdiente Winterpause begibt.
Wenn Sie Besitzer eines Gartenhäuschens oder Schuppens sind, können Sie Ihre Gartenmöbel dort zum Überwintern verstauen. Sollte der Platz nicht ausreichen, können Ihre Gartenmöbel auch im Freien überwintern. Sind die Möbel aus Holz, ist es vom Vorteil diese mit einer Schutzhülle abzudecken. Auch für Glastische empfehlen wir eine Abdeckung im Winter.
Gartenmöbel im Freien auf der Terrasse zu überwintern hat diese Vor- und Nachteile:
- Vorteile
- schnelle Verfügbarkeit bei Wintersonne
- ermöglicht Wintergrillen und andere Gartenevents
- Nachteile
- setzt das Mobiliar dem Frost aus
Darüber hinaus ist es wichtig, Wasserleitungen im Freien komplett zu entleeren. Ansonsten kann durch angestautes und gefrorenes Wasser die Leitung platzen. Am besten drehen Sie den Wasserhahn gut zu und schließen einen Schlauch an, um das noch vorhandene Wasser in der Leitung herauslaufen zu lassen.
8. Pflegen Sie nicht nur Ihren Garten, sondern auch die Tiere
Im besten Fall pflegen Sie nicht nur Ihre Pflanzen, Obstbäume und das Gemüsebeet, wenn Sie Ihren Garten winterfest machen, sondern haben auch ein Auge auf die Tiere in Ihrem Garten.
Um z.B. Igeln oder anderen kleinen Tieren ein gemütliches Winterquartier zu schaffen, können Sie das heruntergefallene Laub und kleine Äste auf einen kleinen Haufen zusammenrechen. Die Tiere können sich so im Laub verstecken und überwintern. Das heruntergefallene Laub sollte von der Rasenfläche gerecht werden, um dem Rasen etwas mehr Luft zu geben.
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