Kaufberatung: So finden Sie das richtige Produkt in unserem Grappa Vergleich 2025

Wichtige Punkte vor dem Kauf:
  • Grappa wird üblicherweise als Digestif nach dem Essen genossen, kann aber auch während der Mahlzeit oder gemischt mit Sirup oder Fruchtsäften als Cocktail serviert werden.
  • Die Spezialität wird aus den Überresten italienischer weißer und roter Weintrauben, also aus deren Schalen, Kernen und Fruchtfleisch gebrannt. Hauptsächlich wird er in Norditalien sowie auf Sizilien hergestellt.
  • Grappa kann in Stahl-, Glas- oder Terrakotta-Tanks, aber auch in Holzfässern, gereift werden. Im Fass gereifte Grappas sind farblich wie geschmacklich oft besonders komplex und aromatisch.

grappa test

Suchen Sie nach einem geeigneten Grappa, sollten Sie wissen, welche Kriterien es bei der Auswahl zu beachten gilt. Diese möchten wir Ihnen in unserem großen Grappa-Vergleich 2025 ebenso vorstellen, wie die verschiedenen Sorten des beliebten italienischen Digestifs.

Des Weiteren erklären wir, wie genau die Herstellung des Grappas abläuft und verraten Ihnen, wie Sie Ihren Grappa nach typisch italienischer Art genießen.

1. Was ist Grappa und woher kommt er?

Wie schmeckt Grappa?

Selbstverständlich schmeckt jeder Grappa etwas anders – aufgrund der verwendeten Trauben, der voneinander abweichenden Lagerzeit und der individuellen Zugabe von Botanicals oder anderen Zusätzen. Grundsätzlich kann der Geschmack von Grappa allerdings als fruchtig-kräftig bezeichnet werden, wenngleich sich ein guter Grappa dennoch weich und beim Trinken leicht samtig anfühlen sollte.

Bei der Herstellung von Wein, für die vor allem der Saft roter und weißer Trauben benötigt wird, fällt sogenannter Trester an. Als solchen bezeichnet man die Schalen, Kerne, Stiele und das ausgepresste Fruchtfleisch der Trauben.

Diese Bestandteile bilden die Grundlage des Grappas. In Stahltanks wird der Trester gelagert und Stiele sowie Äste werden aus dem Substrat gefiltert. Durch Zugabe spezieller Hefen und mithilfe bereits auf den Trauben lebender Hefestämme setzt die Gärung ein.

klarer und bernsteinfarbener Grappa in Gläsern, die von Frau gehalten werden

Abhängig von der Art der Lagerung nimmt Grappa unterschiedliche Färbungen an. Dunkle Sorten wurden üblicherweise im Holzfass gereift.

Anschließend wird die Masse in Destillationsanlagen gefüllt. Hier wird der Trester erwärmt und zweimal destilliert, bevor er in Stahltanks oder Holzfässern aus Kirsche, Kastanie, Eiche, Akazie oder Esche lagert. Einige Destillerien, wie etwa Nonino, lassen ihren Grappa auch in Ex-Sherry- und Birnenfässern ruhen. Mindestens sechs Monate reift der Roh-Grappa in diesen Behältern heran.

Vor allem Grappas, die in Holzfässern gelagert werden, erhalten während dieser Phase holzige Aromen und einen generell komplexeren Geschmack. Über das Geschmacksprofil entscheiden außerdem die verwendeten Trauben. So werden für Grappa mitunter Amarone-, Muskateller-, Merlot- und Chardonnay-Trauben verwendet, die jeweils einen ganz eigenen Charakter aufweisen.

Entsprechend entscheidet auch das Anbaugebiet über den Geschmack eines Grappas. Hauptsächlich kommt die Spirituose aus den norditalienischen Regionen Venetien, Trentino, Piemont, Friuli Venezia-Giulia und aus der Lombardei. Doch auch in Sizilien (und seit 2002 auch in der italienischen Schweiz) wird Grappa hergestellt.

Eine Flasche des getesteten Grappas steht vor einem Verkaufsregal mit Preisen auf einem Fließenboden.

Wir haben uns den Grappa 43° von NONINO genauer angesehen. Ein besonderes Augenmerk haben wir dabei auf den Geschmack und die Inhaltsstoffe gelegt.

2. In welche Kategorien wird Grappa unterteilt?

Neben der Region, in der die für den Grappa verwendeten Trauben angebaut wurden, können auch andere Kriterien zur Unterscheidung der einzelnen Sorten herangezogen werden. Vor allem das Alter und die Lagerung zur Reifung geben Aufschluss über den Charakter eines Grappas. Auf BILD.de stellen wir Ihnen die verschiedenen Grappa-Typen im Folgenden übersichtlich vor:

Grappa-Art Eigenschaften
Grappa Giovane
  • sehr junger Grappa, der weniger als 6 Monate gelagert wurde
  • Aromen nur aufgrund der Fermentation und Destillation
  • nicht in Holzfässern, sondern in Stahl-, Terrakotta- oder Glasbehältern gelagert
  • oft eher günstige Grappa-Variante
  • auch als „Grappa Giovane Aromatico“ angeboten, der aus besonders aromatischen Trauben gewonnen wird (Muskateller, Traminer, etc.)
Grappa Affinata in Legno
  • eher junger Grappa, der jedoch eine Weile im Holzfass gelagert wurde
  • Reifung kürzer als 12 Monate
  • bereits etwas komplexer und aromatischer als ungereifte Grappas
  • ebenfalls als besonders aromatische Variante angeboten
Grappa Vecchia
  • auch „Grappa Invecchiata“
  • mindestens 12 Monate, aber weniger als 18 Monate, in Holzfässern gereift
  • oft leicht gelbliche Färbung
  • komplexer Geschmack; auch als „Aromatica“ erhältlich
  • teurer als kurzgereifte Grappas
Grappa Riserva
  • auch: „Grappa Stravecchia“
  • Grappa mit längster Mindestreifungszeit von 18 Monaten
  • besonders volle und vielfältige Aromen ausgebildet
  • oftmals beinahe schon goldene Färbung
  • eher hoher Preis

3. Grappa im Test: Welcher Grappa ist der beste?

Sie suchen nach der perfekten Flasche Grappa für sich, eine anstehende Feierlichkeit, ein gemeinsames Essen oder aber als Geschenk für einen Freund oder Kollegen? Dann möchten wir Ihnen auf BILD.de einige der wichtigsten Auswahlkriterien vorstellen. Dazu gehören unter anderem:

  • Füllvolumen in ml
  • Lagerungszeit in Jahren oder Monaten
  • Primäre Rebsorte
  • Aromen
  • Enthaltene Zusatzstoffe
  • Preis pro 100 ml

Neben der Art und Dauer der Lagerung ist auch die Zusammensetzung der Zutaten entscheidend. So werden zum einen sortenreine und zum anderen Cuvée-Grappas angeboten. Sortenreine Grappas bestehen zu mindestens 85 Prozent aus dem Trester einer bestimmten Traubenart.

Trester aus roten Weintrauben für die Grappa-Produktion

Die Basis für einen Grappa bilden Trester, also die Überbleibsel der Weinproduktion.

In diesen Fällen trägt der Tresterbrand in Tests häufig die entsprechende Bezeichnung im Namen, wie beispielsweise Grappa Amarone, Grappa di Moscato auf Basis von Muskateller-Trauben oder Grappa Prosecco, der aus dem Trester besonders hochwertiger Prosecco-Trauben destilliert wird.

Cuvée-Grappas hingegen werden aus einer Kombination von Destillaten verschiedener Rebsorten hergestellt. Entsprechend bietet sich Ihnen auch ein größeres Angebot an eben diesen Grappas.

Welche Variante des Grappas besser ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Während bei den sortenreinen Varianten der Geschmack einer Traube dominiert, ergibt sich bei einem Cuvée eine große Vielfalt und geschmackliche Komplexität.

Wer bereits weiß, dass ihm ein bestimmter Trauben-Typ besonders zusagt, sollte also den entsprechenden sortenreinen Grappa versuchen. Als Geschenk oder für all jene, die keine einzelne Traube, sondern eine größere Vielfalt schätzen, sind Cuvées die potenziell bessere Wahl.

Außerdem können Sie sich für einen sogenannten Grappa Aromatizzata entscheiden, der mit Botanicals verfeinert wurde. Das bedeutet, dem Grappa wurden pflanzliche Aromen zugegeben, etwa von Beeren, die dessen Geschmack maßgeblich mitbestimmen.

Grappa wird in der Regel in 700 ml-Flaschen verkauft. Wer sich vorsichtig an eine neue Sorte heranwagen möchte oder auf der Suche nach einem Präsent ist, findet von einigen Anbietern auch kleinere 500 ml-Abfüllungen.

Bei Ihrer Auswahl sollten Sie auch einen Blick auf den Preis werfen. Dieser lässt sich am besten abwägen, wenn Sie die Kosten für jeweils 100 ml vergleichen. Bei einem soliden Standard-Grappa liegen diese bei etwa 2 bis 5 Euro. Sehr hochwertige Grappas können schon einmal mit Preisen von 12 bis 15 Euro pro 100 ml und höher aufwarten.

Einfluss auf den Preis nimmt auch die Lagerungszeit des Grappas. Während einige junge Sorten nur ein bis zwei Jahre reifen, werden einige besonders hochwertige Grappa Stravecchia-Arten 18 Jahre und länger in Eichen- oder Kirschfässern gelagert. Welche Vor- und welche Nachteile eine lange Lagerung bringt, haben wir nachfolgend zusammengefasst:

    Vorteile
  • meist größere Vielfalt an Aromen
  • oftmals süßere Duft- und Geschmacks-Komponenten
  • üblicherweise ohne Zusatzstoffe, da keine künstliche Färbung vorgenommen werden muss
  • häufig auch edleres Flaschen-Design
    Nachteile
  • zum Teil deutlich höhere Preise
  • kleineres Angebot
Im Test: Mehrere Flaschen Grappa stehen in einem Verkaufsregal mit Preisangaben neben anderen Spirituosen.

Der Grappa 43° von NONINO hat einen weichen Geschmack. Er wird als vollmundig beschrieben und hat einen süßlichen Abgang.

4. Von welchen Marken können Sie Grappa kaufen?

Viele verschiedene Destillerien haben sich mittlerweile der Grappa-Herstellung verschrieben. Zu den bekanntesten und beliebtesten gehören unter anderem:

  • Nonino Distillatori
  • San Marzano
  • Marzadro
  • Sibona
  • Marcati
  • Roner
  • Walcher

Aber nicht nur große Hersteller wie Nonino produzieren Grappa in rauen Mengen. Auch viele kleine italienische Familienunternehmen, wie das der Familie Berta, haben die Grappa-Destillation und -Lagerung zu ihrer Lebensaufgabe gemacht.

5. Häufig auftretende Fragen zu Grappa

Möchten Sie noch mehr darüber erfahren, wie Sie Grappa richtig trinken, welche Besonderheiten es dabei zu beachten gilt und wie Grappa in Experten-Tests abschnitt? Auf BILD.de beantworten wir Ihnen zum Abschluss unserer Grappa-Kaufberatung einige der am häufigsten gestellten Fragen zu diesen Themen.

5.1. Wie wird Grappa getrunken?

Brennkessel für die Grappa-Herstellung

Grappa wird meist in großen Kupfer-Brennkesseln zweifach destilliert.

Üblicherweise wird Grappa als Digestif genossen, also nachdem eine Mahlzeit beendet wurde. Einige Grappa-Liebhaber schwören jedoch auch als Begleiter anspruchsvoller Speisen, wie intensivem Wild, Artischocken oder Chicorée, auf einen guten Grappa.

Nach dem Essen soll er die Verdauung anregen und wird, vor allem in Italien, außerdem gerne mit einem Espresso kombiniert.

Klassischerweise wird Grappa nicht aus Schnaps-, Wein- oder Sektgläsern getrunken. Auch Cognacschwenker oder breite Whisky-Becher sind eher ungeeignet. Stattdessen sollten Sie auf kleinere Grappagläser im tulpenförmigen, nach oben enger zulaufenden Design setzen.

Diese Nosing-Gläser bündeln die in Grappas enthaltenen Aromen optimal und lassen Sie die Komplexität der italienischen Spirituosen bestmöglich erfassen. Möchten Sie einen eher kalten Grappa servieren, sollten auch die Grappagläser vorab gekühlt werden.

Achtung: Die optimale Trinktemperatur des Grappa ist der jeweiligen Sorte anzupassen. Eher junge und Aromatica-Grappas sollten kalt, bei etwa 9 bis 13 Grad Celsius genossen werden. Länger gereifte Grappas, wie zum Beispiel Grappa Riserva, entfalten ihre Aromen und ihre Vielfältigkeit hingegen besser bei einer Temperatur von 15 bis 20 Grad Celsius. Die Zugabe von Eis ist nicht üblich und kann schlimmstenfalls den Geschmack verwässern.

» Mehr Informationen

5.2. Kommt Grappa auch in Cocktails zum Einsatz?

Grappa, der in ein Grappa-Glas gefüllt wird

Grappagläser sind optimalerweise tulpenförmig, sodass sämtliche Aromen bestmöglich wahrgenommen werden können.

Traditionell wird Grappa pur oder aber in einem Espresso als Caffé corretto getrunken. In den vergangenen Jahrzehnten wurde der Tresterbrand jedoch zunehmend auch in fruchtigen wie süßen Cocktails verarbeitet – etwa in Kombination mit Zitrone und Pfirsich-Likör als sogenannter „Grappon“, als „Sunset over Rome“ mit Campari und Orangensaft oder als „Grapemint“ mit Pfefferminzsirup.

Darüber hinaus lässt sich Grappa mit Prosecco kombinieren und sogar als leckeres Heilmittel bei ersten Erkältungsanzeichen trinken. Grappa mit Honig, Zitrone, Nelken und Zimt soll nicht nur antibakteriell und anti-entzündlich, sondern auch wohltuend auf den Rachenbereich wirken.

» Mehr Informationen

5.3. Gibt es einen Grappa-Test von Öko-Test oder der Stiftung Warentest?

Stiftung Warentest führte bisher keinen Grappa-Test durch, wohingegen Öko-Test eine Auswahl verschiedener alkoholischer Getränke, darunter auch diverse Grappa-Sorten, genauer unter die Lupe nahm.

Beide Institute kürten keinen offiziellen Grappa-Testsieger. Generell empfiehlt Öko-Test allerdings, den persönlichen Alkoholkonsum möglichst gering zu halten, da ansonsten gesundheitliche Kurz- wie Langzeitfolgen auftreten können, und alkoholische Getränke lediglich in Maßen zu genießen.

Getestet: Eine Flasche Grappa liegt horizontal auf einer Holzfläche.

Der Grappa 43° von NONINO hat einen Alkoholgehalt von 43 %. Er wird in Italien aus dem Trester von Trauben hergestellt.

» Mehr Informationen

5.4. Wie erkenne ich einen guten Grappa?

Einen guten Grappa erkennen Sie daran, dass er aus dem Trester von Rotweintrauben hergestellt wurde. Es macht hingegen keinen Unterschied, ob es sich um einen jungen oder um einen im Holzfass gereiften Grappa handelt. Letztendlich entscheidet auch der persönliche Geschmack, welchen Grappa Sie für gut bewerten.

» Mehr Informationen

5.5. Welchen Geschmack hat Grappa?

Grappa zeichnet sich durch einen sehr fruchtigen und kräftigen Geschmack aus. Gleichzeitig ist ein wichtiges Kriterium für einen guten Grappa, dass er weich ist. Er fühlt sich samtig auf dem Gaumen an.

» Mehr Informationen