
Wer im Beruf oder Alltag durch das verminderte Hörvermögen eingeschränkt ist, bekommt die Hörhilfe von der Krankenkasse bezahlt.
Wenn wir in diesem Ratgeber von Hörhilfen sprechen, sind im Grunde genommen andere Hörhilfen, und zwar Hörverstärker, gemeint. Auch wenn es einige gravierende Unterschiede gibt, werden die Begriffe in der Regel, wie auch hier, der Einfachheit halber synonym verwendet.
Während Hörverstärker lediglich den Schall verstärken, handelt es sich bei Hörhilfen um medizinische Geräte, die individuell und präzise an den Träger angepasst sind. Sie müssen durch ein Prüfungsinstitut zugelassen und von einem Hörhilfenakustiker eingestellt werden.
Generell wird zwischen fünf Stufen der Schwerhörigkeit unterschieden:
- Stufe 1: Geringgradige Schwerhörigkeit (Hörverlust: 20 bis 40 Prozent)
- Stufe 2: Mittelgradige Schwerhörigkeit (Hörverlust: 40 bis 60 Prozent)
- Stufe 3: Hochgradige Schwerhörigkeit (Hörverlust: 60 bis 80 Prozent)
- Stufe 4: An Taubheit grenzende Schwerhörigkeit (Hörverlust: 80 bis 95 Prozent)
- Stufe 5: Taubheit (Hörverlust: 100 Prozent)
Da Ärzte Betroffenen erst dann ein Hörhilfe verschreiben, wenn sie die dritte Stufe erreicht haben, gibt es die Möglichkeit, bei Stufe 1 und 2 auf andere Hörsysteme zurückzugreifen. Von der Krankenkasse werden die Hörhilfen in diesem Fall nicht bezahlt, sodass Sie die gesamten Kosten übernehmen müssen.
Bei einer gering- bis mittelgradigen Schwerhörigkeit hat die Anschaffung eines Hörverstärkers folgende Vor- und Nachteile:
Vorteile- können den Alltag deutlich erleichtern
- insbesondere für den gelegentlichen Gebrauch optimal geeignet
- wesentlich kostengünstiger als Hörhilfe
- große Auswahl an verschiedenen Modellen
- Gerät muss nicht regelmäßig von einem Hörakustiker eingestellt werden
Nachteile- geringere Klangqualität als bei Hörhilfe
- können auch unerwünschte Geräusche verstärken
- werden nicht präzise an den Nutzer angepasst
Tipp: Wenn Sie herausfinden möchten, wie gut oder schlecht Ihr Hörvermögen ist, können Sie einen Hörtest bei einem Hörhilfenakustiker durchführen lassen. Bei einer starken Schwerhörigkeit können Sie mit Ihrem Hörgeräteakustiker oder Ohrenarzt besprechen, ob ein medizinisches Hörgerät für Sie eher infrage kommt. Dieses wird individuell auf Ihre Hörschwäche angepasst und kann auch bei einer Veränderung des Hörvermögens entsprechend eingestellt werden.