Wenn Sie auf der Suche nach einer besonders umweltschonenden Art und Weise sind, Ihr Haus zu renovieren, dann werfen Sie doch einmal einen Blick auf Kalkfarbe. Diese ist wegen ihrer ökologischen Eigenschaften besonders atmungsaktiv und umweltfreundlich. Trotzdem sollten Sie sich vor dem Kauf über besondere Eigenschaften und Einsatzmöglichkeiten informieren, denn hier gibt es einiges zu beachten. Auf BILD.de beraten wir Sie gerne zu den verschiedenen Kaufkriterien von Kalkfarben und möchten Ihnen an dieser Stelle auch nützliche Tipps und Erfahrungen zur Verwendung von Kalkfarbe mit an die Hand geben.
2.1. Deckkraft

Kalkfarbe kann innen und außen eingesetzt werden, z. B. in Keller, Garage oder Badezimmer.
Kalkfarbe hat eine eher dickflüssigere Konsistenz. Hier reicht einmaliges Streichen meistens aus, dauert dafür aber etwas länger. Ist Kalkfarbe dünnflüssiger, zum Beispiel wenn Sie diese als fertige Mischung kaufen, muss der Untergrund mehrmals gestrichen werden. Dies lässt sich am besten erkennen, wenn die Wandfarbe nach dem ersten getrockneten Anstrich noch transparent ist.
Deckkraft und Haftung hängen nicht nur von der Konsistenz der Farbe ab, sondern auch von der Oberfläche und Untergrundsubstanz. Beachten Sie hier die Hinweise, auf welchen Oberflächen Kreidefarbe angewendet werden kann.
2.2. Eigenschaften
Kalkfarbe oder Kreidefarbe hat besondere nachhaltige und gesunde Eigenschaften, besonders bei Schimmel. Durch den hohen pH-Wert ist Kalkfarbe alkalisch und tötet Keime ab. Durch die keimtötende Eigenschaft hat Schimmel in Räumen mit hoher Feuchtigkeit kaum eine Chance. Dies wird durch eine diffusionsoffene bzw. atmungsaktive Wirkung begünstigt. Feuchtigkeit kann leichter nach Außen gelangen, wodurch der Raum schneller trocknet. Die natürlichen Inhaltsstoffe der Kalkfarbe verursachen keine Emissionen und sind nachhaltig in der Herstellung und im Rohstoffabbau.
2.3. Verwendung
Kalkfarbe kann nicht auf jedem Untergrund gestrichen werden. Zum Auftragen von Kalkfarbe sind mineralische Untergründe wie Kalkputz, Beton oder Kalksandstein ideal. Auf Lehmputz oder auf Rigips lässt sich Kalkfarbe ebenfalls gut auftragen. Ebenso ist Holz für Kalkfarbe geeignet. Kalkfarbe auf Gipsputz zu streichen, ist nach dem Schleifen möglich. Wenn Sie Tapeten oder Dispersionsfarbe mit Kalkfarbe überstreichen wollen, dann sollten Sie auf die Oberfläche vorher eine Grundierung auftragen. Tiefengrund erhalten Sie in jedem Baumarkt.

Kalkfarbe enthält, im Gegensatz zu Dispersionsfarbe, keine Konservierungsstoffe und eignet sich deshalb auch für Allergiker.
Grundsätzlich sollten die Wände sauber sein. Öl und Ruß können die Haftung der Kalkfarbe verschlechtern. Besser sind feuchte Wände, da sich die Feuchtigkeit schnell mit der Kalkfarbe bindet. Kalkfarbe im Keller ist ideal. Es sei denn, das Fertigprodukt wurde mit Öl vermischt, dann eignet sich ein feuchter Untergrund nicht. Neben Wänden und Decke können Sie Kalkfarbe außen für die Fassade oder Kalkfarbe für Möbel aus Holz verwenden. Wenn Sie mit Kalkfarbe Holz streichen möchten, dann passt hierfür ein Kalkfarben-Spray für eine gleichmäßige Verteilung.
Im Außenbereich eignet sich Kalkfarbe für den Hühnerstall oder als Sonnenschutz für Bäume. Die Verwendung von Kalkfarbe im Außenbereich hat Vor- und Nachteile:
Vorteile- diffusionsoffene Beschichtung
- umweltschonende Farbe
- ohne Konservierungsstoffe
Nachteile- geringe Abriebfestigkeit
- Verfärbungen bei Regen
- temperaturanfällig
Je nach Herstellung können Sie Kalkfarbe entweder gleich verwenden oder müssen Sie vorher mit Wasser anrühren. Die meisten Fertigprodukte müssen lediglich umgerührt werden und sind abriebfest. Natürlich können Sie Kalkfarbe auch selbst anmischen. Hersteller geben hier immer eine Mischempfehlung mit.