Die Kartoffelpresse der DDR
Eine Spindelpresse wurde als Kartoffelpresse in der DDR benutzt. Ein kleiner Metalleimer hatte seitlich und im Boden Löcher. In der Mitte saß ein Gewinde, über das der Kolben herunter gedreht wurde und so die Kartoffeln durch die Löcher gequetscht hat. Küchenhelfer der DDR sind bekannt dafür, dass sie sehr lange gehalten haben. So sind DDR-Kartoffelpressen in einigen Museen immer noch zu bewundern.
Kartoffelpressen unterscheiden sich durch
- das Material
- die Form
- die Füllmenge
- die Art und Anzahl der Einsätze
- und die Bedienung
1.1. Eine Kartoffelpresse aus Kunststoff ist nur für gekochte Kartoffeln geeignet

Eine Kartoffelpresse aus Edelstahl passt in eine moderne Küche.
Sie ist weniger robust, als beispielsweise eine Kartoffelpresse aus Edelstahl oder Aluguss. Daher können Sie bei einem Modell aus Kunststoff weniger Druck auf die Kartoffel ausüben. Zudem kann heller Kunststoff die Farbe der Früchte oder des Gemüses annehmen. Dafür ist der Küchenhelfer aus Kunststoff verhältnismäßig leicht und einfach zu reinigen.
Hochwertiger verarbeitet, besser in der Hand liegend, robuster und langlebiger sind Kartoffelquetschen aus Aluguss oder Edelstahl. Sie eigenen sich auch für rohe Kartoffeln und verfügen oftmals über auswechselbare Einsätze. Wenn Sie für Ihren Haushalt eine hochwertige Kartoffelpresse kaufen möchten, dann sollte sie aus Aluguss oder Edelstahl sein.
1.2. Eine große Kartoffelpresse hat meistens eine Trichterform
Sie erinnert an die Form eines Kaffeefilters und eine Platte drückt die Kartoffeln durch ein Lochnetz an den beiden breiten Seiten heraus. Das Lochnetz kann in der Regel nicht gewechselt werden. Dafür fasst eine Kartoffelpresse mit Lochnetz mehrere gekochte Kartoffelstücke, beispielsweise die Kartoffelpresse von GEFU 13300 oder das Lochnetz-Modell von Fackelmann. Für rohe Kartoffeln ist ein Lochnetz nicht geeignet, denn es ist zuweilen weniger stabil als eine Lochscheibe.
1.3. Kartoffelpressen in Zylinderform mit Kolben sind in zahlreichen Größen erhältlich
Der Durchmesser des Zylinders liegt bei zahlreichen Modellen zwischen 8 und 15 cm, dabei sind sie ebenfalls zwischen 8 und 15 cm hoch. Die Firma Westmark hat angegeben, dass in ihrer Spätzlepresse mit einem Behälter mit 9,3 cm Durchmesser sowie 11 cm Höhe ein Teig mit 250 ml auf ein Mal verarbeitet werden kann. Das ist Platz für eine mittelgroße Kartoffel. Pro Portion Kartoffelbrei benötigt man 200 g Kartoffeln, in Kartoffeln sind das zwei mittelgroße Stück.
Für einen Single-Haushalt reichen kleine Kartoffelpressen mit einem Durchmesser von 8 cm. Kochen Sie für mehrere Personen, dann raten wir Ihnen zu einer großen Kartoffelpresse mit mindestens 10 cm Durchmesser oder zu einer Kartoffelpresse mit einem größeren Lochnetz.
Tipp: Auch gekochte Kartoffeln lassen sich in einer Kartoffelpresse leichter zerkleinern, wenn sie vorab geviertelt werden.
1.4. Mit wechselbaren Einsätzen lässt sich die Konsistenz variieren
Bei runden Kartoffelpressen werden die Kartoffeln durch eine Lochscheibe im Boden gedrückt. Eine Lochscheibe im Boden hat den Vorteil, dass die Kartoffelmasse senkrecht in eine Schüssel fallen kann. Hat die Kartoffelpresse Aussparungen an den Seiten wie bei einem Lochnetz, dann quillt die Kartoffelmasse auch an den Seiten heraus und die Auffangschüssel sollte entsprechend größer sein.
Eine Kartoffelpresse wird mit wechselbaren Einsätzen oder Lochscheiben besonders flexibel. Für eine besonders feine Kartoffelmasse, beispielsweise wenn Sie die Kartoffelpresse für Klöße verwenden möchten, benötigen Sie eine Lochscheibe mit gleichmäßigen und kleinen Löchern. Für Spätzle empfehlen Kochprofis eine Lochscheibe mit unregelmäßigen Löchern, für Smoothies oder Reibekuchen dürfen die Löcher auch größer sein. Eine Kartoffelpresse mit wechselbaren Lochscheiben erhalten Sie beispielsweise von GEFU oder Surplex.
Tipp: Sind Ihnen die gepressten Kartoffeln zu grob und es steht Ihnen kein feinerer Einsatz zur Verfügung, dann haben Kochprofis einen Tipp für Sie: Die Kartoffeln einfach ein zweites Mal durch die Kartoffelpresse durchdrücken.
1.5. Rohe Kartoffeln sind schwerer zu pressen als gekochte Kartoffeln
Daher benötigen Sie entweder viel Kraft oder eine Kartoffelpresse für Pommes. Der Pommesschneider funktioniert wie eine Kartoffelpresse. Er ist jedoch größer, weil für lange Pommes ganze Kartoffeln geschnitten werden müssen. Die Löcher sind quadratisch in Form einer Pommes und dick mit scharfen Kanten, die wie Messer die Kartoffel in die Pommesform schneiden.
Für Reibekuchen, oder wenn Sie die Kartoffelpresse für Knödel aus rohen Kartoffeln verwenden möchten, ist der Pommesschneider viel zu grob. Um rohe Kartoffeln ohne viel Kraftaufwand fein pressen zu können, hilft Ihnen eine Kartoffelpresse zum Drehen.

Wir haben die WMF-Kartoffelpresse genauer betrachtet. Der Griff und der Hebel sind sehr lang.
1.6. Eine Kurbel erfordert weniger Kraftaufwand
Eine Kartoffelpresse mit Kurbel funktioniert nach dem Prinzip einer Spindelpresse. In der Mitte der Kartoffelpresse sitzt ein Gewinde, mit einer Kurbel wird ein Kolben oder eine Platte auf die Kartoffeln gedrückt und die Kartoffeln damit durch das Lochsieb in einen Auffangbehälter gequetscht. Meistens wird als Kartoffelquetsche mit Kurbel jedoch eine Passiermühle verwendet, die Kartoffeln durch ein Sieb reibt, beispielsweise mit einer Passiermühle von Leifheit.
Joseph Joseph hat eine Kartoffelpresse zum Drehen im Sortiment, mit der Sie die Kartoffel durch eine Drehung anstatt durch das Drücken eines Hebels zerquetschen.
Wenn Sie eine elektrische Kartoffelpresse suchen, dann ist diese als Ergänzung und Einsatz für Ihre Küchenmaschine erhältlich. Eine elektrische Kartoffelpresse ist in der Regel ein Kombigerät aus elektrischem Gemüsehobel und einer Reibe.
Die Vor- und Nachteile einer manuellen Kartoffelpresse teilen wir hier mit Ihnen auf BILD.de:
Vorteile- schnell zur Hand, ohne Aufbau verwendbar
- klein, einfach zu verstauen
- funktioniert ohne Strom
- meistens spülmaschinenfest und leicht zu reinigen
Nachteile- fasst nur ein bis zwei Kartoffeln gleichzeitig
- für rohe Kartoffeln weniger geeignet
- meistens ohne Auffangbehälter