Lederschuhe pflegen: So vermeiden Sie sprödes Leder und Risse
- Wie Sie Ihre Lederschuhe pflegen, hängt vor allem davon ab, aus welchem Leder Ihre Schuhe sind. Grundsätzlich sind zum Lederschuhe pflegen spezielle Pflegemittel erhältlich, doch auch Hausmittel gibt es einige.
- Wildlederschuhe brauchen in der Regel eine spezielle Form der Pflege, allerdings brauchen Sie für diese Art von Lederschuhen oft nicht mal spezielles Equipment wie Lederfett oder Öl. Es reichen Dinge aus Ihrem Haushalt – etwa Polsterschaum, Teppichschaum und Haarshampoo.
- Lederschuhe pflegen bedeutet, das von Natur aus empfindliche Material einerseits widerstandsfähig und robust zu machen und andererseits bequem zu halten. So kann das Lederschuhe pflegen auch die Lebensdauer eines Lederschuhs positiv beeinflussen.
Lederschuhe gibt es in den unterschiedlichsten Stilen: vom Business-Schuh bis hin zum Wanderschuh, beispielsweise von namhaften Herstellern wie Meindl. Eines jedoch haben alle Lederschuhe, unabhängig von ihrem Einsatzbereich, immer gemein: Sie brauchen bereits vor dem ersten Tragen und dann in regelmäßigen Abständen Pflege, um geschmeidig weich und unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit zu werden.
1. Nachschlagewerk: Welche Arten von Leder gibt es bei Schuhen?
Für Schuhe werden heutzutage viele verschiedene Ledersorten verarbeitet. Allerdings lassen sich diese auf Anhieb nicht so gut unterscheiden.
- Schuhobermaterial wird unterschieden in pigmentiertes Glattleder, offenporiges Glattleder, Fettleder und Rauleder, besser bekannt als Nubuk, Velours oder Wildleder.
- Gegerbtes Rinderleder wird hauptsächlich für die Schuhsohle verarbeitet.
Was für uns was gegen Lederschuhe spricht, zeigt die folgende Tabelle der Vor- und Nachteile:
- Vorteile
- schöne Optik
- gut geeignet für jede Jahreszeit
- komfortabel und bequem (z.B. auch Fußball-Lederschuhe)
- Nachteile
- teuer in der Anschaffung
- aufwendige Pflege (bereits vor dem ersten Tragen)
1.1. Exotisches Leder ist kostspielig

Leder unterscheidet sich mit Blick auf die Robustheit und die Farbe. Beides hängt sowohl vom Tier ab, von dem das Leder abstammt, als auch von der Pflege.
Um Leder herzustellen, werden Häute verschiedenster Tierarten verwendet. Hier handelt es sich um Rindsleder, Kalbsleder, Ziegenleder, Schafsleder oder auch Pferdeleder.
Pferdeleder ist bedeutend teurer als die anderen Sorten. Exotenleder wie Krokodilleder und Schlangenleder ist ebenfalls im hochpreisigen Segment zu finden. Weltweit wird bei fast allen Arten die Chromgerbung verwendet.
Auch sagt das Tier, von dem das Leder stammt, bereits etwas über die Robustheit des Leders aus: Tiere mit weniger Fell brauchen eine dickere Haut. In der Praxis heißt das, dass Ziegenleder beispielsweise deutlicher robuster ist als das Leder eines Lammes.
1.2. Zur Pflege von Lederschuhen: Pflegeintensität hängt von der Lederart ab

Bürsten und Schuhcremes sind nötig, um Lederschuhe zu reinigen und zu pflegen.
Je nach Lederart sind die Schuhe empfindlicher oder eher unempfindlich. Gedeckte Glattlederschuhe (aus Rauleder, PU-Leder, Semianilinleder, Anilinleder) sind unempfindlicher, feine Glattlederschuhe hingegen sind deutlich empfindlicher – auch, wenn sie in Kontakt mit Feuchtigkeit kommen (beispielsweise im Herbst und im Winter).
- Glattes Leder ist leichter zu reinigen.
- Wildledersorten sind in puncto Reinigung und Pflege aufwendiger.
- Rauleder ist geschmeidiger und wärmer als andere Lederarten.
- Wildleder ist sehr samtig, wasserdurchlässig und nicht sehr robust. Nicht zu verwechseln ist Wildleder mit dem ebenfalls samtigen Velourleder.
Lederschuhe müssen unbedingt gepflegt werden, um nicht etwa spröde und rissig zu werden. Vor dem ersten Tragen ist dies besonders wichtig. Schuhe aus Nubukleder werden beispielsweise erst nach dem ersten Einwachsen wasserfest.
2. Worauf ist bei der Auswahl von Lederpflege zu achten?
Pflegeprodukte für Leder können Sie überall im Handel erwerben. Spezielles Wachs und eine Schuhcreme für Leder sollten Sie ebenfalls für Ihre Lederschuhe bereithalten. Eine Schmutzbürste und eine Lederbürste gehören ebenfalls zum Equipment der Lederpflege.
Wichtig ist die Unterscheidung der verschiedenen Lederarten vor allem beim Kauf von Lederpflege. Bei Wildleder sollten Sie unbedingt auf Schuhcreme verzichten. Dieses Lederfett macht unschöne Ränder durch den hohen Fettgehalt. Für Wildleder eignet sich ein sogenannter Wildlederradiergummi. Dieser raut die Fasern auf und lässt Schmutz und Flecken verschwinden.
2.1. Diese Tests können Sie bereits vor dem Kauf durchführen

Nur Lederschuhe, die explizit für den Außeneinsatz gemacht sind, wie beispielsweise Wanderschuhe, sind auch wirklich wasserfest.
Wenn Sie sich für Wildlederschuhe entscheiden, machen Sie am besten einen Wassertropfen-Test – auch wenn die Verkäuferin damit wirbt, dass Ihr zu verkaufendes Imprägnierspray den Schuh nässe-unempfindlich macht. Wenn der Wassertropfen in das Leder eindringt, ist dieser definitiv nicht für nasses Wetter geeignet. Auch nicht mit der angepriesenen Imprägnierung.
Helle Farben des Leders sind immer empfindlicher als dunkle Farben. Kratzer und Schmutzflecken sind bei hellen Schuhen immer besser zu sehen als bei dunklen. Wenn das Leder sehr hell und offenporig ist, eignet es sich nicht für den täglichen Gebrauch.
Sie haben sicher auch schon mal die Erfahrung gemacht, dass ein Lederschuh auf Ihre Strümpfe abgefärbt hat. Machen Sie mit einem hellen Lappen einen Reibetest, um zu prüfen, wie stark das Leder abfärbt.
2.2. Leder Schuhe pflegen – mit Hausmitteln
Die Frage, ob es auch aus der Kategorie der Hausmittel Produkte gibt, um Lederschuhe pflegen zu können, kann mit einem klaren „ja“ beantwortet werden.
Vor allem dann, wenn Sie Wildlederschuhe haben, gibt es einige Hausmittel, die Sie zu Pflege und Reinigung verwenden können.
- Zur Grundreinigung können Sie Polster- oder Teppichschaum verwenden.
- Für Schmutzränder kommt dann wieder das Spezialprodukt, der Wildlederradiergummi, zum Einsatz.
- Schmutzkrusten können Sie mit Haarshampoo entfernen anstatt mit Öl oder Lederfett.
- Zum Imprägnieren brauchen Sie dann wieder ein Imprägnierspray.
3. Wie funktioniert Reinigung und Pflege von Lederschuhen?
Bitte beachten Sie die Reihenfolge dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung, bevor Sie zur Tat schreiten und Ihre Lederschuhe reinigen und pflegen.
Mit einer Bürste können Sie groben Schmutz von Ihren Lederschuhen entfernen. Mit der Glanzbürste können Sie Ihre Lederschuhe polieren.
Als Erstes sollten Sie bei Ihren Schuhen eine Grundreinigung durchführen. Mit einer Schuh- oder Schmutzbürste können Sie den groben Schmutz gut entfernen. Dieser erste Schritt sollte unbedingt vor einer Politur erfolgen. Wir empfehlen Ihnen eine weiche Bürste für empfindliches Leder wie Wildleder oder Velours.
- Mit fetthaltigen Mitteln wie einer Leder-Schuhcreme, Wachs oder auch Vaseline geben Sie eine gute Schutzschicht gegen Umwelteinflüsse auf den Schuh. Verteilen Sie hierzu die Mittel gleichmäßig auf dem Obermaterial Ihrer Schuhe. Auch bei Möbeln aus Leder wird diese Prozedur angewandt. Das Einreiben dieser fettigen Cremes schützt das Leder vor Austrocknung und Ausdehnung. Ebenso lassen sich kleine Risse und Schadstellen beim Polieren gut verschließen.
- Nachdem Sie Ihre Schuhe eingecremt haben, werden sie poliert. Dieser Schritt sollte gleich nach dem Auftragen der fetthaltigen Mittel erfolgen, da diese sonst eventuell eintrocknen können. Am besten benutzen Sie hierfür eine Bürste, die für Glanz sorgt (wenn das Ausgangsmaterial nicht matt war). Um die Lederpflege gut einzuarbeiten, müssen Sie zügig bürsten. Mit einem Tuch lassen sich eventuelle Rückstände nach dem Bürsten gut entfernen. Achtung: Nutzen Sie eine Paste zur Lederpflege, sollten Sie berücksichtigen, dass diese erst einziehen muss, um seine Wirkung zu entfalten. Hier ist dann eher Geduld gefragt.
- Wenn diese Schritte erledigt sind, werden die Schuhe imprägniert. Dazu eignet sich ein Imprägnierspray. Es schützt vor Feuchtigkeit und lässt die Schuhe zudem schön glänzen. Dieser zusätzliche Schutzfilm ist wichtig für die Langlebigkeit Ihrer Schuhe. Schuhe zu imprägnieren, ist vor dem ersten Tragen besonders wichtig.
4. Auch die richtige Lagerung bedeutet aktive Pflege
Wie oft reinigen?
Wir empfehlen Ihnen, Ihre Lederschuhe etwa alle zwei Wochen zu reinigen und zu pflegen – außer der Hersteller des Reinigungsmittels empfiehlt einen anderen Reinigungsturnus.
Ebenso wichtig wie die Pflege und auch ein Teil davon ist das Lagern Ihrer Schuhe. Pralle Sonne oder Hitze ist für die Schuhe sehr schlecht. Hier bringt auch die beste Imprägnierung nichts. Das Leder wird mit der Zeit trocken und rissig. Besorgen Sie sich am besten Schuhspanner und stellen Sie Ihre Schuhe in ein Schuhregal oder in einen Schuhschrank.
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