Wie bereits zu erahnen, unterscheiden sich Lockpicking-Sets in erster Linie durch ihren Inhalt. Erst auf den zweiten Blick ist es entscheidend, in welcher Art von Verpackung oder Tasche ein Lockpicking-Set untergebracht ist. Wir stellen Ihnen hier auf BILD.de die wichtigsten Kriterien für den Kauf eines Lockpickig-Sets vor – ob fürs Geocaching, den Profi-Einsatz oder den Lockpick-Wettbewerb.

Das Knacken von Schlössern in Lockpicking-Sets ist für viele Menschen eine spannende Herausforderung.
Sich von einer großen Auswahl an verschiedenen Picking-Tools zum Kauf eines ansonsten eher mittelmäßigen Lockpicking-Sets verleiten zu lassen, kann ärgerlich sein, da oft ein Großteil davon gar nicht benutzt wird. Sinnvoller ist es, sich vor einem Kauf genauestens zu informieren, welche Picks für welche Arten von Schlössern benötigt werden, und speziell danach zu suchen, was für die eigenen Ziele benötigt wird.
Für das Knacken unterschiedlicher Schlösser wird unterschiedliches Equipment benötigt. So beinhaltet ein Lockpicking-Set für einfache Zahlenschlösser anderes Werkzeug als ein Lockpicking-Set für Sicherheitsschlösser. Was im Grunde fast immer benötigt wird, ist ein Spanner. Spanner, die beim Lockpicking verwendet werden, um den Kern eines Zylinderschlosses unter Spannung zu setzen, können verschiedene Formen annehmen, da es unterschiedlichste Arten von Schließzylindern gibt. Lockpicking-Sets für Zylinderschlösser gibt es in deshalb besonders großer Auswahl und verschiedensten Ausführungen.

Mit einem Lockpicking-Set üben Sie das Öffnen verschiedenster Schlösser.
Grundausstattung für das Knacken aller möglichen Arten von Schlössern sind Hooks (deutsch: Haken), die zum Herunterdrücken der einzelnen Stifte verwendet werden. Sie sind an ihrer Spitze leicht gebogen bzw. hakenförmig, jedoch nicht spitz, sondern abgerundet. Weitere Werkzeuge sind der Halbdiamant, der Tropfendiamant, der Six-Mountains-Rake und solche mit drolligen Bezeichnungen wie die Schlange und der Schneemann, die sich allesamt zum Harken verschiedener Stifte, teils auch mehrerer auf einmal, verwenden lassen.
Auch ein sogenannter Extractor ist ein sinnvolles Tool, mit dem abgebrochene Schlüsselreste aus einem Schloss entfernt werden können. Weitere Spezialfunktionen erfüllen Werkzeuge wie der Flipper und der Jiggler, bei denen letzterer vor allem für die Öffnung von Scheibenschlössern geeignet ist und ohne einen Spanner auskommt. In Lockpicking-Sets für Vorhängeschlösser sind zudem Bypass-Tools sinnvoll.
» Mehr Informationen 3.2. Verarbeitung und Material
Zwar bricht jeder Hook irgendwann, sind die Picktools aber aus hochwertigen Materialien gefertigt, kann diese Materialermüdung deutlich gegenüber billigen Zusammensetzungen hinausgezögert werden. Aus rostfreiem Edelstahl gefertigte Werkzeuge sind daher immer wärmstens zu empfehlen, wobei Griffe aus weicherem Aluminium bestehen können, da sie viel weniger Verschleiß ausgesetzt sind.
Besonders hochwertig sind auch Lockpicking-Sets mit aus Federstahl hergestellten Werkzeugen, da dieser sowohl extrem hart als auch sehr elastisch ist und dadurch weniger leicht bricht.
3.3. Zubehör und Unterbringung

Meist ist es sinnvoll, mit einem Basis-Lockpicking-Set zu beginnen und später Teile und Werkzeuge zu ergänzen.
Wird das bestellte Lockpicking-Set in einer einfachen Pappschachtel geliefert, macht dies nicht nur als Geschenk nicht allzu viel her, sondern diese kann auch nicht weiterhin als Transporttasche dienen. Alle Lockpicking-Tools beisammenzuhalten ist jedoch nicht unwichtig und ist mit einer Ledertasche oder einem Etui wesentlich einfacher.
Weiteres Zubehör, das in Übungssets nicht immer ausreichend vorhanden ist, ist eine möglichst abwechslungsreiche Auswahl verschiedener Schlossarten zum Trainieren.
Als Ausstattung zum Geocaching sollten neben einem guten und handlichen Lockpicking-Set auch eine UV-Lampe und eine Pinzette im Gepäck nicht fehlen, um für alle Situationen, die die Spurensuche bereithalten kann, gerüstet zu sein.
3.4. Mechanisches oder elektrisches Lockpicking-Set?
Als sogenannte Picking-Pistolen, Sperrpistolen oder Elektropicks werden elektrische Lockpicking-Werkzeuge bezeichnet, die mittels eines elektrisch ausgelösten Schlagimpulses bei einem Stiftschloss alle Stifte gleichzeitig aufsperren. Ob ein solches Profi-Tool für Sie in Frage kommt, können nur Sie selbst beantworten. Wir möchten Ihnen jedoch auf BILD.de mit der folgenden Aufzählung der Vor- und Nachteile eines solchen E-Picks bei der Entscheidung behilflich sein.
Vorteile- schnelles und effektives Aufschließen ohne viel Ausdauer
- höhere Erfolgsrate als bei manuell betätigten Picking-Werkzeugen
- im Gegensatz zum Schlagschlüssel wird kein Abdruck hinterlassen
Nachteile- kein Einzelwerkzeug, Spanner trotzdem nötig, anders als bei Schlagschlüssel
- weit höherer Preis als für gewöhnliche Lockpicking-Sets
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