Matratze reinigen: Matratze selber reinigen – Erfolge wie beim Profi
- Wenn Sie daheim Ihre Matratze reinigen, tun Sie Ihrer Gesundheit etwas zuliebe: Der Vorgang beeinträchtigt den Lebensraum der Hausstaubmilben.
- Die vielen verschiedenartigen Flecken, die auf Matratzen auftreten können, entfernen Sie mit bekannten Hausmitteln wie Natron, Essig, Zitrone, Salz oder Teppichschaum. Wichtig ist, dass Sie nicht zu viel Wasser verwenden.
- Der Matratzenbezug lässt sich bei modernen Matratzen häufig abnehmen und waschen – so töten Sie Milben und Keime ab. Bevor Sie ihn wieder aufziehen, muss er aber völlig getrocknet sein.
Wenn Sie regelmäßig Ihre Matratze reinigen, erhöhen Sie nicht nur ihre Lebensdauer, sondern schlafen auch in einem sehr viel hygienischeren Umfeld. Durch Lüften und Reinigung machen Sie die Matratze uninteressanter für Milben und verhindern die Schimmelbildung. Flecken durch Schweiß, Blut, Urin oder Getränke können Sie mit verschiedenen Hausmitteln wie Teppichschaum, Zitrone, Essig, Natron und Backpulver entfernen. Warum Sie besser nicht mit zu viel Wasser Ihre Matratze sauber machen und wann Sie sie lieber reinigen lassen sollten, lesen Sie hier.
1. In der Matratze sammelt sich viel Schmutz an
Hausstaubmilben
Hausstaubmilben zählen zu den Spinnentieren. Sie sind mit bloßem Auge nicht sichtbar und für den Menschen ungefährlich. Allerdings sind Hausstauballergiker allergisch auf den Kot der winzigen Tiere.
Nacht für Nacht verlieren wir im Bett Schweiß, Haare und Hautschuppen: Bis zu einem halben Liter Schweiß saugen Bettwäsche und Matratze Nacht für Nacht auf. Das erklärt auch den muffigen Geruch beim Aufstehen. Von den Hautschuppen ernähren sich die Milben, die Allergikern das Leben schwer machen und von denen bis zu zehn Millionen Exemplare unser Bett besiedeln können.
2. So läuft die regelmäßige Reinigung der Matratze ab

Hat das Natronpulver Flecken und Gerüche aufgesogen, saugen Sie es einfach ab.
Einmal im Monat sollten Sie sich die Zeit nehmen, Ihre Matratze mit einer weichen Bürste abzubürsten oder mit dem Staubsauger abzusaugen. Alle vier bis sechs Monate lohnt es sich, wenn Sie mit etwas mehr Aufwand die Matratze reinigen:
- Streuen Sie Natron auf die Matratze.
- Lassen Sie das Pulver für etwa fünf Stunden einwirken.
- Saugen Sie es danach mit dem Staubsauger wieder ab.
Mit diesem Vorgehen entfernen Sie nicht nur Schweißflecken und unangenehme Gerüche, sondern gehen auch gegen Bakterien, Pilze und Keime vor.
3. Der Matratzenbezug lässt sich oft waschen
Sonderfall Boxspringbett
Alle Tipps zum Reinigen der Matratze oder zum Waschen des Bezugs betreffen beim Boxspringbett nicht die Matratze selbst, sondern den darauf liegenden Topper.
Haben Sie eine Matratze mit abnehmbarem Bezug, sollten Sie diesen alle sechs Monate waschen. Dafür öffnen Sie den Reißverschluss und ziehen den Bezug von der Matratze ab. Je nachdem, wie groß und dick er ist, waschen Sie ihn selbst oder geben ihn in die professionelle Reinigung. Ein Blick auf den Waschzettel belehrt Sie darüber, welche Temperatur der Stoff verträgt. Ab 60 Grad werden Milben und Krankheitserreger abgetötet.
Sie sollten den Bezug sorgfältig trocknen, ehe Sie ihn wieder auf die Matratze ziehen. Andernfalls kann Feuchtigkeit in den Kern der Matratze dringen und Schimmel begünstigen. Zum Trocknen ziehen Sie den Bezug am besten über vier Stuhllehnen, sodass sich eine leichte Spannung ergibt. Sie können den Bezug auch aufhängen, aber nicht in der prallen Sonne.
Ist der Bezug so groß, dass er schon im trockenen Zustand die ganze Waschmaschine ausfüllt, bringen Sie ihn lieber in die Reinigung!
4. Matratze reinigen: 6 Flecken und die passenden Hausmittel
Es gibt eine ganze Reihe von Flecken, die mehr oder minder regelmäßig auf Matratzen landen können:
- Blut
- Urin
- Erbrochenes
- Schweiß
- Kaffee
- Rotwein
Grundsätzlich gilt, dass Sie am besten so schnell wie möglich reagieren. So ist die Chance am höchsten, dass Sie den Fleck rückstandslos aus der Matratze entfernen können. Nehmen Sie immer zunächst Flüssigkeit mit einem saugfähigen Küchentuch auf!
Nutzen Sie möglichst wenig Wasser, wenn Sie die Matratze reinigen! Dringt es zu tief ins Innere, kann es kaum mehr trocknen und führt leicht zu Schimmel.
4.1. Blut führt zu hartnäckigen Flecken
Gegen frisches Blut hilft ein feuchtes Tuch mit kaltem Wasser – warmes sorgt nur dafür, dass der Fleck sich fester im Stoff festsetzt. Falls Sie welches zur Hand haben, können Sie auch ein wenig Feinwaschmittel benutzen. Ist das Blut bereits getrocknet, mischen Sie aus Backpulver und Wasser eine zähe Paste und tragen Sie sie auf. Alternativ nutzen Sie eine Mischung aus Salz und Zitronensaft. Nach dem Trocknen können Sie das Hausmittel absaugen und die Stelle mit einem feuchten Tuch nachbehandeln.
Ältere Blutflecken können Sie auch mit Gallseife behandeln!
4.2. Urin lässt sich leicht entfernen

Eltern kennen das: War die Windel nicht dicht, müssen sie die Matratze reinigen.
Benetzen Sie den Urinfleck, nachdem Sie möglichst viel Flüssigkeit mit dem Küchentuch entfernt haben, mit Zitronensaft oder einem hellen Haushaltsessig. Lassen Sie das Hausmittel trocknen, ehe Sie den Fleck abbürsten. Dann reinigen Sie die Stelle mit einem feuchten Lappen und Waschmittelschaum. Tragen Sie am Ende ein Desinfektionsmittel auf. Weitere Tipps rund ums Urinflecken entfernen verraten wir Ihnen in diesem Ratgeber.
4.3. So entfernen Sie den Geruch von Erbrochenem
Säubern Sie die Stelle zunächst mit einem feuchten Lappen, ehe Sie großzügig Natron oder Backpulver darauf verteilen. Lassen Sie das Pulver mindestens eine halbe Stunde lang einwirken, ehe Sie es abbürsten oder absaugen. Ist der Geruch noch nicht verflogen, wiederholen Sie den Vorgang.
Gegen Schweißflecken gehen Sie auf dieselbe Weise vor!
4.4. Kaffeeflecken waschen Sie schnell aus
Haben Sie bei einem gemütlichen Frühstück im Bett etwas Kaffee verschüttet, hilft lauwarmes Wasser: Nachdem Sie möglichst viel Flüssigkeit aufgenommen haben, tränken Sie einen Lappen in handwarmem Wasser und bearbeiten den Fleck damit. Ist der Fleck bereits eingetrocknet, greifen Sie zu Gallseife.
4.5. Gegen Rotwein hilft Salz
Bei einem gemütlichen Filmabend im Bett kann es sein, dass etwas Rotwein auf die Matratze tropft. Streuen Sie so schnell wie möglich Salz auf den Fleck, bis er ganz davon bedeckt ist. Lassen Sie das Hausmittel mehrere Stunden lang einwirken, ehe Sie es wegsaugen: Das Salz zieht die Flüssigkeit aus den Fasern und nimmt es auf.
Bei allen Flecken können Sie, falls Rückstände bleiben, auch Teppichschaum zum Einsatz bringen
Hier sehen Sie die Flecken und die Hausmittel noch einmal im Überblick:
Flecken | Hausmittel |
---|---|
Blut | kaltes Wasser, Feinwaschmittel, Backpulver, Salz und Zitronensaft, Gallseife, Teppichschaum |
Urin | Zitronensaft, heller Essig, Waschmittelschaum, Desinfektionsmittel, Teppichschaum |
Urin, Schweiß | Natron, Backpulver, Teppichschaum |
Kaffee | lauwarmes Wasser, Gallseife, Teppichschaum |
Rotwein | Salz, Teppichschaum |
5. Beim Dampfreiniger ist Vorsicht geboten
Der Dampfreiniger wird oft angepriesen als ein gutes Mittel für die Reinigung von Matratzen. Tatsächlich eignet er sich dafür aber nicht gut: Er drückt den Schmutz teilweise tief in den Stoff hinein, statt ihn herauszuholen. Zudem haben Tests verschiedentlich gezeigt, dass er gegen Milben unwirksam ist.
6. Bei Schimmel sollten Sie die Matratze austauschen

Schimmelt Ihre Matratze, ersetzen Sie sie durch eine neue: So schützen Sie Ihre Gesundheit!
Schimmel kann für den Menschen gefährlich werden. Die Auswirkungen von Schimmel auf die Gesundheit sind vielfältig:
- Allergie
- Atemwegsbeschwerden (Infekte, Asthma)
- Übelkeit und Verdauungsbeschwerden
- Konzentrationsstörungen
- Kopfschmerzen
- Erschöpfung
- Ausschläge
Das sind nur einige der üblen Auswirkungen, die Schimmel mit sich bringen kann. Entdecken Sie Schimmel in Ihrer Matratze, sollten Sie sie daher austauschen. Sie werden Nacht für Nacht darauf schlafen und rund ein Drittel Ihres Alltagslebens darauf verbringen. Die Matratze ist kein Gegenstand, an dem Sie erst einmal verschiedene Tipps gegen Schimmel ausprobieren können. Dafür ist Ihre Gesundheit zu wichtig.
7. Die professionelle Reinigung hilft bei hartnäckigen Flecken
Haben Sie Ihre Matratze mit Hausmitteln gereinigt und stören sich noch immer an den Rückständen von Flecken, können Sie ein professionelles Unternehmen mit der Reinigung Ihrer Matratze beauftragen. Die Fachleute haben dafür spezielles Equipment. Sie bringen Ihre Matratze entweder hin oder – und das ist vor allem bei sehr großen Matratzen angenehmer – entscheiden sich für einen Service, der zu Ihnen nach Hause kommt.
Wichtig ist, dass Sie sich für ein Unternehmen aus der Region entscheiden, da sonst die Anfahrtskosten sehr hoch ausfallen können. Holen Sie ruhig auch verschiedene Angebote ein und vergleichen Sie die Leistungen und Kosten: Es gibt in dieser Branche ein paar schwarze Schafe, die Sie mit überteuerten Rechnungen überraschen können. Online-Bewertungen und Erfahrungsberichte helfen hier oft weiter.
8. So sollten Sie die Matratze im Alltag behandeln

Drehen, wenden und lüften Sie Ihre Matratze im Alltag ausgiebig.
Anders als Sie es vielleicht als Kind gelernt haben, sollten Sie nicht jeden Morgen Ihr Bett machen. Nehmen Sie stattdessen Decke und Kopfkissen von der Matratze und lassen Sie sie auslüften. Stellen Sie die Matratze am besten etwas schräg, damit von allen Seiten Luft daran gelangt. Drehen und wenden Sie sie außerdem regelmäßig. So verhindern Sie, dass sich Schimmel bildet und dass die Milben sich zu wohl fühlen.
Für Matratzen ist eine durchschnittliche Temperatur zwischen 16 und 20 Grad im Schlafzimmer am besten geeignet. Die empfohlene Luftfeuchtigkeit liegt bei 50 Prozent. Außerdem raten Experten, dass Sie alle sieben bis zehn Jahre die Matratze gegen eine neue austauschen sollten.
Bei manchen Matratzen gibt es eine feste Ober- und Unterseite. Diese sollten Sie nicht umdrehen, aber das Drehen um 180 Grad ist auch hier eine gute Idee.
9. Fazit: Geizen Sie mit Wasser, wenn Sie Ihre Matratze reinigen
Hin und wieder müssen Sie Flecken aus Ihrer Matratze entfernen. Das ist vor allem dann wichtig, wenn Flüssigkeit im Spiel ist. Dringt diese nämlich in den Kern der Matratze ein, kann dieser zu schimmeln beginnen. Daher eignen sich vor allem Hausmittel wie Natron, Backpulver und Salz gut, die die Feuchtigkeit aus den Fasern ziehen. Auch Säuren wie Zitronensäure und Essig greifen die Flecken an. Wichtig ist bei jeder Säuberung, dass Sie die Stelle der Matratze mit viel frischer Luft trocknen lassen. Das gilt auch, wenn Sie einen abnehmbaren Matratzenbezug gewaschen haben.
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