- Der Messschieber ist ein wichtiges Instrument zur Bestimmung der Außen-, Innen-, Tiefen- und Stufenmaße von Objekten mit geringer Auflagefläche. Ein Messchieber besteht aus einem festen und einem beweglichen Messschenkel. Die Anwendung ist einfach.
- Sie haben die Wahl zwischen digitalen und analogen Messschiebern. Beide Varianten bieten jeweils Vorteile. Analoge Messschieber gelten als robust und langlebig. Der digitale Messschieber ermöglicht leichtes Ablesen der Messdaten.
- Der Messschieber wird auch Schieb- oder Schublehre genannt. Die Messeinheit ist mm oder Inch. Messschieber mit einer Feststellschraube bieten einen besseren Halt.

Stangen, Löcher oder Schraubköpfe im Millimeter-Bereich korrekt auszumessen, kann einen zur Verzweiflung treiben. Zollstock oder Maßband kommen hier schnell an ihre Grenzen und erweisen sich zudem als unpraktisch. Grund ist die fehlende Auflagefläche. Der Messschieber ist deutlich besser hierfür geeignet. Sie können bei diesem Instrument zwischen analogen und elektronischen Messschiebern wählen. Zudem gibt es verschiedene Messschieber-Formen.
In diesem BILD.de-Messchieber-Vergleich und -Ratgeber 2025 erfahren Sie, wie das Instrument genau funktioniert und wie Sie es richtig anwenden. Darüber hinaus zeigen wir Ihnen, welche Eigenschaften bestimmte Messschieber-Formen besitzen. Die Kaufberatung hilft Ihnen dabei, den besten Messschieber für sich zu finden.
1. Was ist ein Messschieber?
Fehlergrenze nach DIN-Norm 862
Ein Messschieber muss in Deutschland bestimmte Anforderungen erfüllen. Diese sind in der DIN-Norm 862 festgehalten. Hierzu zählt auch die Messgenauigkeit oder besser gesagt die Fehlergrenze des Instruments. Wichtige Bezugsgrößen sind die Messlänge und der Nonius-Wert. Ein 500-mm-Messschieber besitzt eine Fehlergrenze von 0,03 mm, wenn der Nonius 0,02 mm beträgt.
Der Messchieber unterstützt Sie beim Messen von Abständen an oder in kleineren Objekten ohne nennenswerte Auflagefläche. Das Instrument gilt dabei als eines derjenigen Messwerkzeuge, die besonders häufig zum Einsatz kommen. Eine weitere Bezeichnung für den Messschieber lautet Schieblehre. Das Instrument ist in der Lage, eine Außen- und Innenmessung ohne großen Aufwand vorzunehmen. Gleiches gilt für die Tiefen- oder Stufenmessung.

Jede Schieblehre besitzt einen bestimmten Messbereich. Der Standard-Messbereich liegt zwischen 0 und 150 mm. Größere Messschieber sind ebenfalls erhältlich. Zur Auswahl stehen unter anderem 300-mm-Messschieber, was dem Messbereich eines handelsüblichen 30-cm-Lineals entspricht. Einen noch größeren Messbereich bietet der 500-mm-Messschieber. Profi-Handwerker-Schieblehren können sogar einen Bereich von bis zu 3.000 mm erfassen.
1.1. Wie ist ein Messschieber aufgebaut?
Die meisten Messchieber weisen einen nahezu gleichen Aufbau auf und bestehen daher aus diesen Komponenten:

Bei diesem Messschieber des Herstellers Mitutoyo handelt es sich um ein manuelles Modell.
- fester Messschenkel
- beweglicher Messschenkel mit Nominus-Skala
- Schiene mit Millimeter-, Strich- und Rundskala oder Digitalanzeige
- Druck- oder Klemmhebel
- Tiefenmesser (ausziehbar)
- gegebenenfalls Feststellschraube
- Beschriftung auf Messschieber
Der Messchieber ist mit einem festen und einem beweglichen Messschenkel ausgestattet. Beide besitzen jeweils einen Messschnabel für die Innen- und Außenfläche. Die Form der Schnäbel erinnert an ein abgeflachtes Messer.
» Mehr Informationen 1.2. Was bedeutet der Begriff Nonius?
Wenn Sie auf der Suche nach einem Messchieber sind, werden Sie mit Sicherheit auf den Begriff Nonius stoßen. Die bewegliche Längenskala dient bei Messinstrumenten wie der Schieblehre zur Verbesserung der Ablesegenauigkeit. Die Nonius-Skala wurde bereits im 17. Jahrhundert entwickelt. Sie kompensiert die Schwäche des menschlichen Auges, einen leichten Versatz nur ungenügend zu bestimmen. Nur manuelle Messschieber benötigen eine Nonius-Skala, digitale Schieblehren nicht. Hier wird der Wert automatisch angezeigt.
» Mehr Informationen 2. Wie misst man mit einem Messschieber?

Bestimmen Sie mit einem Messschieber Innen- und Außenmaße eines Objekts.
Das Messinstrument ist in der Lage, verschiedene Maße an und in Objekten zu bestimmen. Hierzu zählen:
- Außenmessung: Sie führen die Messschnäbel zunächst weit auseinander, um sie danach an das zu messende Objekt anzulegen. Üben Sie dabei keinen Druck aus. Den Abstand lesen Sie nun ab. Bei digitalen Messchiebern wird der Wert automatisch angezeigt.
- Innenmessung: Hier nutzen Sie die beiden Innenschenkel. Sie ziehen die Schenkel im Objekt auseinander bis die beiden Schnäbel an den jeweiligen Innenwänden anliegen. Den Abstand lesen Sie nun ab. Bei digitalen Messchiebern wird der Wert automatisch angezeigt
- Stufenmessung: Die stirnseitige Nutzung des Messschiebers sorgt dafür, dass Sie einzelne Stufen an einem Objekt messen können. Im Gegensatz zu den anderen Messmethoden fungiert hier der bewegliche Messschenkel als fester Orientierungspunkt.
- Tiefenmessung: Der Messschieber besitzt am hinteren Ende eine schmale Verlängerung. Diese lässt sich herausziehen. Sie drücken die Schieblehre gegen die Außenseite der Öffnung. Das Zusatzmodul erreicht den Boden des Objektes. Besonders praktisch ist der Tiefenmesser, wenn Sie Löcher ausmessen möchten.
Achtung: Bei sämtlichen Messvarianten ist es erforderlich, dass Sie Messungen stets im rechten Winkel durchführen. Nur dadurch ist ein exaktes Messergebnis möglich.
3. Messschieber im Test: Was sind die wichtigsten Kriterien beim Kauf einer Schieblehre?
Wenn Sie einen Messschieber kaufen möchten, sollten Sie vorab mehrere Modelle miteinander vergleichen. In verschiedenen Messschieber-Tests finden Sie einige Kategorien, die dafür gut geeignet sind. Hierzu zählen:
- Messbereich
- Genauigkeit
- Messschieber-Typ
- Materialbeschaffenheit
- Ableseauflösung
- Nonius
- Länge, Material und Gewicht
Die Stiftung Warentest hat derzeit keinen Vergleich für dieses Messinstrument parat, sodass wir Ihnen an dieser Stelle keinen Messschieber-Test bzw. Messschieber-Testsieger des bekannten Institutes näher vorstellen können.
3.1. Welche verschiedenen Arten von Messschiebern gibt es?

Messschieber erhalten Sie in verschiedenen Ausführungen. Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal stellt die Form dar. Zur Auswahl stehen unter anderem die Messchieber-Formen A, B oder C. Lesen Sie in dieser Tabelle nach, welche Unterschiede zwischen den einzelnen Formen bestehen.
Messschieber-Form | Eigenschaften |
Messschieber-Form A | - Messbereich bis 160 mm
- Messung von Außen-, Innen- und Tiefenmaß
- wird auch als Taschenmessschieber bezeichnet
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Messschieber-Form B | - große Schieblehre mit einem Messbereich von bis zu 3000 mm
- schneideförmige Messflächen speziell zum Messen von Außenmaßen
- gerundete Messflächen für die Ablesung von Innenmaßen
- wird auch als Werkzeugmacher-Messschieber bezeichnet
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Messschieber-Form C | - Messschieber zum Ablesen speziell von Tiefenmaßen
- Schieblehre mit einem Messbereich von bis zu 1000 mm
- wird auch als Tiefenmessschieber bezeichnet
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» Mehr Informationen 3.2. Was ist besser: ein digitaler oder analoger Messschieber?

Messschieber gibt es als analoge und digitale Modelle.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Messdaten auf der Schieblehre abzulesen. In der BILD.de-Vergleichstabelle finden Sie mit dem digitalen und dem analogen Messschieber zwei verschiedene Grundtypen.
Analoge Messschieber besitzen eine Art Lineal, welches in Millimeter unterteilt ist. Einige Hersteller bieten auch Messschieber mit Uhr an. Auf dem Ziffernblatt lesen Sie den Messwert ab. Eine weitere Bezeichnung dafür ist Rundskala. Allerdings sind Uhren-Messschieber aufgrund der integrierten Zahnräder etwas empfindlicher.
Digitale Messschieber besitzen ein integriertes Display. Dieses zeigt Ihnen automatisch die Messwerte an. Für die Augen stellt die digitale Variante eine Erleichterung dar. Das mühsame Ablesen der Nonius-Skala entfällt zum Beispiel. Digitale Schieblehren benötigen Strom, welchen sie aus Batterien beziehen. Die digitale Variante hat gegenüber dem manuell genutzten Messinstrument diese Vor- und Nachteile:
Vorteile- einfacheres Ablesen der Messdaten
- besonders exakte Messung
- Nullstellung ist in jeder Position möglich
- Speicherung von Messdaten
Nachteile- benötigt Batterien, was zusätzliche Kosten verursacht
- Display ist gegenüber Stößen empfindlicher
» Mehr Informationen 3.3. Welche Messchieber bieten eine besonders hohe Genauigkeit?

Digitale Messschieber messen sehr viel präziser als Maßband oder Zollstock.
Analoge und digitale Messschieber bieten gleichermaßen eine sehr gute Messgenauigkeit. Allerdings nimmt die Genauigkeit vor allem bei längeren Schieblehren im Test ab. Deshalb besitzen diese Modelle eine Fehlergrenze.
Bei sicherheitsrelevanten Bauteilen machen bereits wenige Millimeter den Unterschied. Deshalb sind Messchieber für Bremsscheiben meistens mit einer Digitalanzeige ausgestattet. Das Ablesen des Messschiebers erweist sich bei der elektrischen Variante als einfacher und genauer.
In unserer Vergleichstabelle sehen Sie, dass Messschieber verschiedene Ablese-Auflösungen besitzen. Damit ist der Abstand zwischen den Millimeter-Einheiten auf der Schieblehre gemeint. Die Ablese-Auflösung beträgt je nach Messschieber zwischen 0,01 mm und 0,05 mm. Je niedriger der Wert ist, desto besser ist auch die Auflösung.
» Mehr Informationen 3.4. Wie robust und schwer sollte das Material eines Messschiebers sein?
Messschieber mit Form A, B und C sind meistens aus Stahl oder einem anderen robusten Metall gefertigt. Achten Sie darauf, dass das Material gehärtet und rostfrei ist. Dies erhöht die Langlebigkeit. Die Messschnäbel sollten stets sauber und gratfrei sein.
Das Gewicht liegt bei den klassischen Messschiebern mit einem Messbereich von bis zu 150 mm zwischen 180 und 300 g. Digitale Schieblehren sind aufgrund der Anzeige meistens schwerer als die analogen Modelle.
Allzu leicht sollten Messschieber aber nicht sein, da ihnen ansonsten die Stabilität fehlt. Auf ein Instrument aus Kunststoff sollten Sie deswegen verzichten. Solche Modelle brechen zudem leichter und sind gegenüber UV-Licht empfindlich. Die Messskala kann dadurch ausbleichen.
» Mehr Informationen 4. Welche sind die beliebtesten Hersteller und Marken von Messschiebern?
Online sowie im Handwerkermarkt gibt es Messschieber unter anderem von diesen Herstellern:
- Burg-Wächter
- Mahr
- Fix-Point
- Monzana
- SHINWA
Günstige Messschieber erhalten Sie bereits für unter zehn Euro. Solche Modelle finden Sie als Saisonware auch in Discountern wie Lidl oder Aldi. Vor allem im professionellen Handwerkerbereich kosten Schieblehren aber deutlich mehr. Dies gilt ebenfalls für digitale Modelle oder Uhr-Messschieber.
Wie groß die Preisspanne bei einem Hersteller sein kann, sehen Sie unter anderem an den Messschiebern von Mitutoyo und auch in der BILD.de-Vergleichstabelle. Preiswerte Messinstrumente kosten rund 30 Euro. Spezial-Messschieber können hingegen mehrere hundert Euro kosten.
5. Fragen und Antworten rund um Messschieber
5.1. Wie genau ist ein Messschieber?
Ein Messschieber bietet genaue Messergebnisse im Millimeterbereich. Das Instrument ist daher bei Heim- und Profihandwerkern stets die erste Wahl, wenn es beim Messen auf Genauigkeit ankommt. Es bestehen aber bei jedem Messschieber Fehlergrenzen, die in Deutschland durch die DIN-Norm 862 eindeutig definiert sind.
» Mehr Informationen 5.2. Was bedeutet es, den Messschieber zu kalibrieren?
Unabhängig davon, ob es sich um einen 300-mm-Messschieber oder das klassische Modell mit dem 150-mm-Messbereich handelt: Sie kalibrieren den Messschieber in regelmäßigen Abständen. Kalibrieren bedeutet hierbei, dass Sie eine Vergleichsmessung vornehmen, die der Überprüfung der Schieblehre dient. Sie stellen damit fest, ob es Abweichungen zwischen dem Ist- und dem Sollwert gibt. Die Vorgaben zur richtigen Kalibrierung von Messschiebern finden Sie in der DIN-Norm 9000.

Gerade bei sehr kleinen Werkstücken sind digitale Messschieber als Hilfsmittel unschlagbar.
» Mehr Informationen 5.3. Wann braucht man einen Messschieber?
Denn Messschieber benötigen Sie, um das Tiefenmaß eines Materials schnell und einfach zu bestimmen. Gleiches gilt für die Außen- und Innenmaße. Es handelt sich hierbei um ein Universalwerkzeug, welches auch Schieblehre genannt wird. Digitale Messschieber haben den Vorteil, dass sie den Abstand besonders exakt auf einem Display anzeigen.
» Mehr Informationen 5.4. Wie heißen die Teile eines Messschiebers?
Der Messschieber besteht aus festen Messschenkeln, Druckhebel und einem beweglichen Schieber mit Gegen-Messschenkeln. Die Nonius-Skalen befinden sich hingegen auf dem Schieber. Darüber hinaus ist der Messschieber am Stab mit verschiedenen Mess-Skalen ausgestattet.
» Mehr Informationen 5.5. Welche Vorteile bieten elektronische Messschieber?
Ein elektronischer Messschieber ist in der Regel mit einem Display ausgestattet. Deshalb lesen Sie die Messwerte hier besonders schnell und einfach ab. Gleichzeitig bieten viele elektronische Messschieber auch eine Speicherfunktion. Von Vorteil ist ebenfalls, dass Sie aus jeder Position heraus eine Nullstellung nutzen können.
» Mehr Informationen Video-Tutorials und Bewertungen für das Thema Messschieber
In diesem YouTube-Clip geht es um die Genauigkeit günstiger Messschieber. Wir gehen der Frage nach, ob preiswerte Messschieber wirklich ungenau sind oder ob man mit ihnen trotzdem zuverlässige Messergebnisse erzielen kann. In dem Video werden verschiedene Messschiebermodelle getestet und ihre Genauigkeit miteinander verglichen. Erfahre in diesem Clip, ob es sich lohnt, in teurere Messschieber zu investieren oder ob günstige Alternativen ausreichen können.