Was ist ein Mischpult?
Ein Mischpult ist dazu gedacht, in der Musikproduktion mehrere verschiedene Soundquellen, wie etwa verschiedene Instrumente, Stimmen oder Audiogeräte, zusammenzumischen und zu einer Tonspur zu vereinen. Über mehrere Monokanäle und feine ihnen zugeordnete Regler können die einzelnen Eingangssignale bearbeitet werden, etwa in Bezug auf Lautstärke oder spezielle Effekte. Diese optimierten Signale können dann gebündelt und über Stereokanäle als Ausgangssignale an die Lautsprecher oder ein Speichermedium weitergegeben werden.
Während sogenannte Bildmischpulte für die professionelle Bild- und Videobearbeitung in ganz anderen Bereichen zum Einsatz kommen, fokussieren sich Mischpulte im klassischen Sinn ausschließlich auf Audiobearbeitung. Wir stellen Ihnen auf BILD.de die wichtigsten Einsatzbereiche genauer vor, in denen sich verschiedene Mischpulte laut Tests besonders hervortun.
1.1. DJ-Mischpult
Das Abmischen, Zusammenfaden und mit Effekten versehen von vorbereiteten Tracks ist die Aufgabe eines DJ-Mischpultes. Für eine Live-Performance kann durch Anschluss verschiedener Geräte ein breites Spektrum an Möglichkeiten zur Verfügung stehen, um mit dem vorhandenen Soundmaterial kreativ zu werden. So geht es nicht nur um das Herstellen von sanften Übergängen zwischen Songs, sondern auch um die Anpassung der Bässe, das Hinterlegen von Soundeffekten und vieles mehr.
Bestehen kann so eine Anlage beispielsweise aus Mischpult, zwei Plattenspielern, einer Drum Machine und einem Synthesizer, andere Setups nutzen hingegen ausschließlich den PC oder sogar das Smartphone als Quelle für die dann abgemischte Musik. Für Anfänger im DJ-Bereich sind einigermaßen erschwingliche 2-Kanal-Mischpulte mit Crossfader, Equalizer und im besten Falle noch ein paar anderen Effekten die gängigsten Einstiegsgeräte.
1.2. Live-Auftritte oder Studio-Aufnahmen
Der Tontechniker, der sich bei Studioaufnahmen oder Live-Auftritten von Bands um die Abmischung der einzelnen Tonsignale kümmert, braucht ebenso professionelles Equipment wie ein DJ. Die Anforderungen an sein Mischpult sind aber etwas andere. Analoge Tonsignale von Musikinstrumenten wie E-Gitarre, E-Bass, elektrischem Schlagzeug und Keyboard können mit einzelnen Kabelanschlüssen separat ins Mischpult geleitet und dort im Verhältnis zueinander hervorgehoben oder ihre Lautstärke reduziert werden.
Für das Abmischen von Livemusik sind meist viel mehr einzelne Kanäle nötig als beim Abmischen und Bearbeiten von bereits bestehenden Tracks. Mikrofon, Gitarre und Bass belegen jeweils zwar nur einen Kanal, ein Schlagzeug besteht aber aus diversen Einzelinstrumenten, die alle ihren eigenen Monokanal benötigen. In professionellen Tonstudios sind daher besonders große 64-Kanal-Mischpulte an der Tagesordnung.
1.3. Mischpult fürs Streaming

Nutzen Sie ein Mischpult, wie es echte DJs verwenden, auch zuhause.
Auch für die Aufnahme von Musik für Online-Konzerte, Let’s Plays beim Gaming und andere Arten von Live-Streaming kann ein Mischpult eingesetzt werden. Viele moderne Mischpulte haben einen USB-Ausgang, der mit dem PC verbunden wird und die zuvor am Mischpult abgemischte Audiospur auf den Computer überträgt. Ein solches Mini-Mischpult kann für Streamer oder Menschen, die einfach für sich gern mit Tonaufnahmen spielen, eine vergleichsweise kostengünstige und lohnende Anschaffung sein.
Mischpulte fürs Gaming können aber auch bei der Aufnahme von Turnieren, wie etwa im Tabletop-Bereich oder bei kompetitiven Online-Rollenspielen, eingesetzt werden. Hier müssen Sounds im Spiel, gewünschte Effekte und die Stimmen aller Spieler gut ausbalanciert werden.
Achtung: Während Audio-Interfaces in Kombination mit Musikbearbeitungssoftware für den PC einem Mischpult zwar in einigen Bereichen qualitativ unterlegen sind, ist der klare Nachteil beim Mischpult der, dass die einzelnen Komponenten der fertigen Ausgangstonspur, die an den PC gesendet wird, nachträglich nicht mehr verändert werden können. Wer nicht live streamt und kein erklärter Verfechter von traditionellen, rein analogen Mischpulten ist, möchte dies aber häufig noch tun.