Der Reboarder dient als Folgesitz nach der Babyschale und hat die Eigenschaft, dass er rückwärts gerichtet in das Auto montiert wird. Sobald Ihr Kind nicht mehr in den Maxi Cosi passt, stehen Sie vor der Frage, wie es nun weitergehen soll. Verwirrend sind hierbei bereits die Bezeichnungen Kindersitz Gruppe 1, Kindersitz Gruppe 2 und Kindersitz Gruppe 3.
Der Reboarder-Kindersitz gehört zur Gruppe 1 und wird in den meisten Fällen ab einem Alter von einem Jahr eingesetzt. Hier kommt es natürlich auf das Gewicht und auch die Größe Ihres Kindes an. Einige Babys können länger als ein Jahr in der Babyschale fahren, andere benötigen schon mit neun Monaten einen neuen Sitz.
Wichtig zu wissen ist, dass es keinen Reboarder bis 36 kg gibt. Die Kategorie der Sitze bis 36 kg fällt in die Gruppe 3. Wenn Ihr Kind das Alter und das Gewicht für diese Sitze erreicht hat, dann ist die Nackenmuskulatur stabil genug und es kann nach vorne gerichtet im Auto mitfahren.
Interessant ist die Frage, wie ein Reboarder Ihr Kind bei einem Unfall schützen kann. Frontale Zusammenstöße ereignen sich besonders häufig mit sehr hohen Geschwindigkeiten. Wenn Ihr Kind nun in einem nach vorne gerichteten Sitz im Auto gesichert ist, dann wird es durch den plötzlichen Stopp nach vorne geschleudert.
Die Gurte halten es zwar fest, der Kopf ist jedoch einer starken Kraft ausgesetzt, der die Muskulatur nicht standhalten kann. Bei einem Reboarder ist der Sitz dagegen der Stabilisator. Ihr Kind wird in den Sitz gedrückt und der Kopf stabilisiert. Die Nackenmuskulatur wird entlastet.
Achtung: Eine Reboarder-Pflicht gibt es in Deutschland bisher nicht, Sie können rein rechtlich auch einen nach vorne gerichteten Kindersitz ab Gruppe 1 verwenden.
Pseudo-Reboarder
Pseudo-Reboarder sind Kindersitze der Gruppe 1 bis 2, die nur bis zu einem Gewicht des Kindes von 15 kg rückwärts gerichtet verwendet werden dürfen. Anschließend müssen Sie nach vorne gerichtet eingebaut werden.
Ein Kindersitz-Test durch die Stiftung Warentest ist für Eltern natürlich immer eine gute Anlaufstelle. Auch hier werden immer wieder Reboarder getestet. Sie sollten allerdings wissen, dass die Testergebnisse im Vergleich zu einem nach vorne gerichteten Sitz nicht wirklich genutzt werden können.
Da bei der Stiftung Warentest unter anderem auch Preis und Handhabung eine Rolle spielen, schneiden die Reboarder oft noch schlechter ab. Wenn Sie jedoch in Reboarder-Tests einen Blick auf die Sicherheit und die Qualität werfen, stellen Sie schnell fest, dass die Sitze überzeugen können.
Der Einbau ist abhängig davon, für welches Modell Sie sich entscheiden. So gibt es Reboarder mit Isofix, die sich einfach und schnell in das Auto integrieren lassen. Dafür benötigen Sie im Fahrzeug jedoch die passende Vorrichtung. Es werden ebenfalls Reboarder angeboten, die sich durch einen Gurt sichern lassen.
Der Einbau mag auf den ersten Blick etwas kompliziert wirken, ist jedoch schnell erledigt. In Reboarder-Tests lässt sich feststellen, dass die Modelle mit Isofix deutlich schwerer sind.