
Reitstiefeletten besitzen einen kurzen Schaft und sind eine Alternative zu hohen Reitstiefeln.
Wir gehen im Verlauf dieses Vergleichs auf BILD.de noch detailliert auf Schuhe mit Schlaufen hinten, mit Schnüren oder Schnallen und weiteren Eigenschaften ein, die in den verschiedenen Reitstiefeletten-Tests im Internet immer wieder im Mittelpunkt standen. Zunächst einmal wollen wir aber herausarbeiten, wo die Unterschiede zwischen herkömmlichen Reiterstiefeln und Reitstiefeletten für Kinder, Damen und Herren liegen.
Ein herkömmlicher Reitstiefel aus echtem Leder, Kunstleder oder Gummi umfasst in klassischer Stiefelform den Fuß, das Fußgelenk und einen großen Teil des Unterschenkels. Er gibt dem Fußgelenk Stabilität und schützt das Bein beim Reiten, wo permanenter Kontakt zum Pferdekörper besteht. Dressurstiefel haben einen längeren Schaft, während Springstiefel einen kürzeren Schaft besitzen. Stiefel aus Gummi sind günstig, pflegeleicht und erlauben eine gewisse Bewegungsfreiheit. Modelle aus Leder hingegen müssen meist lange gesucht oder maßangefertigt werden, bevor man sie unter Schmerzen einläuft und das Leder an den Körper anpasst. Kunstleder hat die Vor- und Nachteile der beiden anderen Materialien.
Beim Reiten bilden Schulter und Ellenbogen, Knie und Zehenspitze sowie Absatz und Hüfte jeweils eine senkrechte Linie, wenn man richtig sitzen will. Lediglich die Fußspitze ruht im Steigbügel und zeigt rund um den Bauch des Pferdes nach innen zum Pferdemaul – diese Position überfordert viele Menschen schon im Stand, wenn weder Hilfen gegeben werden noch sich das Pferd bewegt.
Über den Schenkel gibt der Reiter allerhand wichtige Hilfen
Ein fester Stiefelschaft ist für das Pferd ein einfacher zu identifizierender Impuls, um beispielsweise schneller zu laufen oder die Gangart zu wechseln. Ein unerfahrener Reiter kann durch den permanent klemmenden Schenkel die Muskeln beim Pferd blockieren, was die Fortschritte behindert.
Stiefel sind robust und langlebig, schützen die Schenkel und Beine. Was auf dem Pferd noch einigermaßen funktionieren mag, wird beim Ausmisten der Box, beim Putzen, Füttern, Führen und Aufräumen im Stall und rundherum im festen Stiefel oft zur Belastung.
Nun kann man leider aufgrund der Verletzungsgefahr nicht einfach bequeme Schuhe auf dem Pferd tragen, weil diese viel zu schnell durch den Steigbügel rutschen. Diese Fehlhaltung entsteht bei unerfahrenen Reitern häufig dann, wenn das Pferd unvorhergesehene Bewegungen macht. Jedoch sorgt das Durchrutschen ungünstiger Weise auch noch dafür, dass die Pferde eine ungewollte Hilfe über den Schenkel bekommen und schneller werden oder erneut die Richtung wechseln. Das Gleichgewicht und der feste Sitz sind schnell dahin, was in den meisten Fällen die Ausgangssituation für einen Sturz darstellt.
Reitstiefeletten in Braun oder Schwarz hingegen bieten dem Fuß samt Fußgelenk gute Stabilität, verfügen über den sicherheitsrelevanten Absatz und tragen sich auch bei der Stallarbeit besonders angenehm. Beim Reiten werden sie mit sogenannten Chaps oder Gamaschen kombiniert, die rund um den Unterschenkel gelegt werden und mit einer Lasche unter der Sohle durchgezogen werden. Die Vorzüge von Reitstiefeletten im Überblick:
Anfänger und Kinder sollten laut Tests im Internet das Reiten aber zunächst mit einem festen Stiefel erlernen, da sich mit den weichen Chaps und günstigen Reitstiefeletten aus Gummi ansonsten sehr schnell Fehlhaltungen einschleichen können.