Wann und wo wurde der erste Rum hergestellt?
Vermutlich entstand Rum während des 17. Jahrhunderts auf Barbados, als Zuckerrohrbauern auf die Idee kamen, das Abfallprodukt Melasse weiterzuverarbeiten – unter anderem, um ihre Gewinne zu steigern. Andere Quellen weisen auf frühe Rumproduktionen auf Kuba, Jamaika, Bermuda und im östlichen Brasilien hin. Von dort aus wurde Rum später nach Nordamerika verschifft, wobei er unterwegs, wie auch andere Ladungen, immer wieder von Piraten abgefangen wurde.
Als Rum dürfen Getränke bezeichnet werden, die auf Basis von Zuckerrohr-Melasse oder Zuckerrohrsaft hergestellt werden und mindestens 37,5 Volumenprozent Alkohol enthalten.
Die größten Rum produzierenden Nationen sind die Dominikanische Republik, Jamaika, Kuba, Guadeloupe und Martinique, wobei auch in vielen anderen Ländern Mittel- und Südamerikas sowie in Inselstaaten wie Mauritius, Réunion, auf den Philippinen oder den Kanaren Rum hergestellt wird.
Dabei wird aus Melasse, also einem Nebenprodukt der Zuckerrohrverarbeitung, eine Maische gewonnen. Für den sogenannten Rhum Agricole nutzen die Hersteller hingegen frisches Zuckerrohr, Zuckerrohrsaft und Wasser.
Im Zuge der anschließend eingeleiteten Gärung werden bereits wichtige Aromen ausgebaut und es entsteht ein gering alkoholischer Zuckerrohrwein mit circa 5 Volumenprozent Alkohol. Während des darauffolgenden Destillationsvorganges erhöht sich dieser auf bis zu 75 Volumenprozent.

Der Alkoholgehalt der verschiedenen Rumsorten in unserem Vergleich liegt zwischen 35 und 42 %. Bei diesem Kraken Black Spiced sind es 40 %, wie wir hier sehen können.
Weißer Rum wird anschließend mit Wasser verdünnt und in Flaschen abgefüllt. Brauner Rum wird hingegen in Fässern gelagert und erhält dadurch seine dunkle Färbung sowie oftmals intensivere Aromen.
Doch nicht jeder weiße Rum wurde nie in einem Fass aufbewahrt. Einigen wird die Farbe im Anschluss an die Fassreifung entzogen. Ebenso gibt es braunen Rum, der kaum im Fass gelagert wurde und lediglich durch die Zugabe von Farbstoffen dunkel und damit reifer erscheint.
Der fertige verkaufsbereite Rum hat meist einen Alkoholgehalt zwischen 37,5 und 55 Volumenprozent. Zum Teil sorgt die Zugabe von Zucker für eine angenehmere Süße.
Auch Aromen und Gewürze, wie beispielsweise Orange oder Vanille, werden dem Rum in einigen Fällen zugegeben, wobei eine auf diese Weise modifizierte Abfüllung als „Flavoured“ oder „Spiced“ zu kennzeichnen ist. Ein Beispiel hierfür wäre der beliebte Bacardi Oakheart-Rum, der mit Nuancen von Zimt, Honig und Muskat überrascht.