Historisches zum SDS-Bohrerschaft
SDS steht als Abkürzung für das von Bosch entwickelte Special Direct System, das zuvor auch als Spannen durch System bezeichnet worden ist. Dieses System ist eine Weiterentwicklung des Hilti-Stecksystems, das aus dem Jahr 1967 stammt. Mittlerweile ist SDS relativ weit verbreitet, sodass Ihnen eine große Auswahl an Elektrowerkzeugen verschiedener Marken für den SDS-Plus-Bohrer mit 6 mm bis hin zu 10 mm Durchmesser und mehr zur Verfügung steht.
Der SDS-Plus-Bohrer mit 5 mm bis hin zu einem Durchmesser von 14 mm ist ein spezielles Zubehör für Bohr- und Schlaghämmer. Was Sie über diesen Typ wissen sollten, erfahren Sie nachfolgend auf BILD.de.
1.1. Aufbau und Funktion
Auf den ersten Blick unterscheidet sich der SDS-Plus-Bohrer mit 10 mm oder einem geringeren Durchmesser kaum von anderen Bohrer-Typen. Der zuvor genannte Durchmesser bezieht sich dabei auf den des Bohrkopfes, da der Schaftdurchmesser für die Aufnahme im Bohrfutter unabhängig von den SDS-Plus-Bohrer-Größen immer bei 10 mm liegt. Damit ist er perfekt auf das von Bosch entwickelte Stecksystem abgestimmt.
In Kombination mit Schlag- und Hammergeräten wird schnell klar, dass der SDS-Plus-Bohrer für Granit und, wie nachfolgend gelistet, sehr gut zum Bearbeiten folgender Materialien geeignet ist:
- Stein
- Beton
- Mauerwerk
- Naturstein

SDS-Plus-Bohrer sind eine praktische Ergänzung für Ihre Werkstattausstattung.
Durch diese Einsatzbereiche unterscheidet sich die Bohrerspitze von anderen Varianten. Sie ist in der Regel keilförmig sowie in einigen Fällen pfeilartig gestaltet und darüber hinaus mit einer angelöteten Hartmetallplatte ausgestattet. Diese ist besonders robust und erhöht die Standzeit der SDS-Plus-Bohrer mit 6 mm oder einem größeren Durchmesser. Es gibt jedoch eine Ausnahme, die erwähnenswert ist: Dabei handelt es sich um SDS-Plus-Bohrer mit Kreuzschneide, die auch als Kreuzschliff bezeichnet wird und zu einer verbesserten Bohrgenauigkeit beitragen soll.
Die Form der Bohrerspitze hat noch einen anderen Grund: Die genannten Materialien mit ihrer besonderen Härte lassen sich nicht ohne Weiteres schneiden. Mithilfe der Schlag- und Hammerfunktion des von Ihnen genutzten Elektrowerkzeugs wird das Bohrloch durch Zertrümmern des Untergrunds vorangetrieben. Durch die Bohrspirale wird der entstandene Staub herausbefördert, was sich von außen gut sichtbar direkt am Bohrer zeigt. Damit ist naheliegend, dass Sie mit einem SDS-Plus-Bohrer kein Holz bearbeiten können, selbst wenn dieser über eine Zentrierspitze verfügt.
1.2. Vor- und Nachteile des SDS-Schaftsystems
Mit dem von Bosch entwickelten SDS-System in unterschiedlichen Varianten begann der Prozess der Vereinheitlichung der Bohreraufnahme, da die Hersteller zuvor jeweils mit eigenen Systemen auf dem Markt vertreten waren. Das Funktionsprinzip ist identisch, wobei hinsichtlich der möglichen Einsatzbereiche unterschieden wird. So gibt es die SDS-Systeme für leichte, mittlere und schwere Bohr-, Abriss- und Trennarbeiten. Nachfolgend finden Sie auf BILD.de die übergreifenden Eigenschaften gelistet:
Vorteile- verschiedene Stecksysteme sind für unterschiedliche schwere Arbeitsgeräte ausgelegt
- durch die Vereinheitlichung können die SDS-Bohrer mit Bohrhämmern unterschiedlicher Marken genutzt werden
- Wechsel erfolgt werkzeuglos, indem das Bohrfutter zurückgeschoben und der benutzte Bohrer ausgetauscht wird
- SDS-Schaftsysteme überzeugen mit einer hervorragenden Kraftübertragung, sodass Sie das Arbeitsgerät nicht zusätzlich in das Bohrloch pressen müssen
Nachteile- die verschiedenen SDS-Systeme, auch als Schnellspannfutter bezeichnet, sind aufgrund der unterschiedlichen Schaftdurchmesser nicht untereinander kompatibel
- kommt ein Schlagbohrer älteren Baujahres mit einem Zahnkranzfutter zum Einsatz, benötigten Sie einen SDS-Plus-Bohrer-Adapter
- es gibt keine SDS-Plus-Bohrer für Metall, da diese für andere Einsatzzwecke gedacht sind. Nutzen Sie dazu stattdessen einen Metallbohrer.
Haben Sie bereits mit einem Schlagbohrer oder einem vergleichbaren Gerät gearbeitet, wissen Sie um die sehr hohe Geräuschentwicklung. Es ist daher auch bei nur gelegentlicher Nutzung empfehlenswert, einen funktionalen Ohrschutz zu tragen, um den Lärmpegel drastisch zu reduzieren und Ihr Gehör zu schonen. Ebenso sollten Sie nach Möglichkeit Sicherheitsschuhe und eine Schutzbrille für die Augen tragen.