Seide waschen: Tipps und Tricks für sensible Stoffe
- Möchten Sie ein Kleidungsstück aus Seide waschen, sollten Sie den Waschzettel zurate ziehen: Manche Stücke dürfen nicht mit Wasser gesäubert werden, sondern gehören in die Reinigung.
- Es ist immer am besten, Seide von Hand zu reinigen – dieses Vorgehen schont den Stoff am meisten. Ein spezielles Seidenwaschmittel zeitigt beste Ergebnisse; nur gegen Kalkrückstände hilft ein Hausmittel.
- Wenn Sie Seide in der Waschmaschine waschen möchten, sollten Sie mehrere Vorkehrungen treffen (das passende Waschmittel, das geeignete Programm, Wäschenetz), um den empfindlichen Stoff zu schonen.
Ob Sie Ihre Kleidungsstücke aus Seide waschen können, zeigt Ihnen der Waschzettel: Manche Arten des Naturstoffs vertragen gar kein Wasser und müssen in der Trockenreinigung gesäubert werden. Einige Seidenstoffe vertragen auch einen Feinwaschgang in der Waschmaschine. Es ist allerdings ratsam, dass Sie Ihre feinen Seidenstücke von Hand waschen – so reinigen Sie den Stoff schonend. Geeignet sind Seidenwaschmittel, während Sie von normalen Waschmitteln, Bleichmittel, Fein- und Weichspüler lieber absehen. Hier lesen Sie, wie Sie am besten vorgehen.
1. Seide ist ein Naturstoff
Seidenraupen
Seidenraupen bauen sich Kokons, aus denen die Seidenstoffe gewonnen werden. Diese bestehen zum überwiegenden Teil aus Protein.
Seide fühlt sich wundervoll auf der Haut an – kühl, leicht, glatt und fließend. Es handelt sich um einen Naturstoff, den Sie nicht häufig waschen müssen: Oft reicht es aus, wenn Sie Ihre Seidenbluse oder das seidene Kleid zum Lüften nach draußen hängen. Allerdings werden auf dem Stoff auch schnell Flecken von Wasser, Schweiß, Deodorant oder Parfüm sichtbar.
2. Manche Seidenstoffe gehören in die Reinigung

Solche Angaben, wie Sie Seide waschen dürfen, können Sie auf dem Waschzettel finden.
Ehe Sie ein Kleidungsstück aus Seide zum ersten Mal waschen, sollten Sie einen Blick auf den Waschzettel werfen. Ist hier angezeigt, dass der Stoff kein Wasser verträgt, können Sie ihn lediglich gut auslüften. Entsteht ein Fleck auf einem solchen Kleidungsstück, dürfen Sie ihn nur trocken abtupfen. In der Reinigung ist man darauf spezialisiert, den feinen Stoff ohne Wasser zu säubern.
Tupfen Sie nicht einmal Flecken feucht ab – die Seide zieht sich an dieser Stelle zusammen!
3. Seide reinigen: 6 Waschmittel(zusätze), auf die Sie verzichten sollten
Es gibt spezielles Seidenwaschmittel, das Sie für die Wäsche von Seide auch tatsächlich benutzen sollten. Ihr Waschmittelschrank enthält aber wahrscheinlich auch eine ganze Reihe von Mitteln, mit denen der feine Stoff nicht in Berührung kommen sollte, etwa:
- normales Color- oder Vollwaschmittel – diese sind leicht alkalisch und würden die proteinhaltigen Fasern der Seide angreifen; die Folge wäre, dass der Stoff verblasst, matt und brüchig wird
- Wollwaschmittel – es wirkt rückfettend und würde den leichten Stoff belasten
- Hygienewaschmittel mit Enzymen – die greifen die Eiweißstrukturen des Stoffes gezielt an und können ihn zerstören
- Bleichzusatz – er lässt die Farben verblassen
- Weichspüler – er macht die Fasern unangenehm schmierig
Seidenwaschmittel ist pH-neutral und reinigt die Fasern schonend. Hin und wieder wird empfohlen, für die Reinigung von Seide auf ein sanftes, pH-neutrales Shampoo zu setzen. Das funktioniert auch, allerdings sollten Sie sich versichern, dass es tatsächlich pH-neutral ist und dass es weder Duft- noch Farbstoffe enthält.
4. Seide waschen Sie am besten mit der Hand

Am schonendsten reinigen Sie Seide durch eine Handwäsche.
Auch wenn Sie einige Seidenstoffe in der Waschmaschine waschen dürfen: Empfehlenswert ist immer die Wäsche von Hand. Dabei können Sie sichergehen, dass der zarte Stoff so schonend wie möglich gesäubert wird. So gehen Sie vor:
- Füllen Sie eine Schüssel oder ein Waschbecken mit Wasser, das eine Temperatur von maximal 30 Grad hat.
- Geben Sie einen Klecks Seidenwaschmittel hinein und verteilen Sie ihn sorgfältig mit der Hand.
- Legen Sie das Kleidungsstück ins Wasser und lassen Sie es für drei bis maximal fünf Minuten darin.
- Bewegen Sie es in dieser Zeit mit der Hand sachte hin und her, allerdings ohne den Stoff zu rubbeln oder zu kneten.
- Gießen Sie das Waschwasser aus und lassen Sie klares Wasser nachlaufen.
- Spülen Sie das Kleidungsstück sorgfältig aus.
In Gegenden mit kalkhaltigem Wasser hilft ein Hausmittel: Sie können einen Teelöffel hellen Essigs mit in das Wasser zum Ausspülen geben – es verhindert, dass Kalkrückstände im Stoff verbleiben.
- Vorteile
- Sie sehen direkt, ob der Fleck sich löst
- die Wäsche dauert nur wenige Minuten
- die Handwäsche ist besonders schonend
- Nachteile
- Handwäsche ist aufwendiger als Maschinenwäsche
5. So können Sie in der Waschmaschine Seide reinigen
Das Seidenwaschprogramm
Neue Waschmaschinen haben extra Seidenwaschprogramme, die für den feinen Stoff geeignet sind. Auch Wolle, Viskose oder Leinen können Sie damit reinigen.
Erlaubt der Waschzettel, dass Sie das Kleidungsstück aus Seide in der Maschine reinigen, sollten Sie dennoch vorsichtig sein:
- Stecken Sie den Seidenstoff in ein Wäschenetz – es verhindert, dass der zarte Stoff mit dem Inneren der Waschtrommel in Berührung kommt, lässt aber Wasser und Seidenwaschmittel durch.
- Wählen Sie das passende Programm: Hat Ihre Waschmaschine kein Seidenwaschprogramm, stellen Sie ein Schon- oder ein Feinwaschgangprogramm ein.
- Die Temperatur sollte nie über 30 Grad liegen.
- Verzichten Sie aufs Schleudern.
6. So trocknen Sie Seide

Seidenblusen trocknen am besten direkt auf dem Bügel.
Auch wenn Sie mit der Maschine Seide waschen, ist sie zunächst sehr nass, weil das Schleudern entfällt. Ebenso wie nach der Handwäsche sollten Sie das Wasser nur vorsichtig aus dem Stoff drücken: Wringen Sie ihn auf keinen Fall aus, dabei können die Fasern reißen! Legen Sie das feuchte Kleidungsstück auf ein trockenes, sauberes Handtuch und rollen Sie es zusammen. Wiederholen Sie den Vorgang mit einem zweiten Handtuch.
Eine Seidenbluse oder ein Hemd können Sie nun feucht auf einen Bügel hängen. Shirts, Tops oder Kleider trocknen Sie am besten, indem Sie sie ausbreiten. Ideal ist es, wenn das Kleidungsstück an der frischen Luft trocknen kann.
Trocknen Sie das Seidenstück im Schatten, nicht in der prallen Sonne!
7. Lassen Sie beim Bügeln Vorsicht walten
Auch zum Bügeln gibt der Waschzettel Auskunft. Ist es generell erlaubt, sollten Sie dennoch einige Dinge beachten:
- Ziehen Sie das Kleidungsstück auf links.
- Seide sollte beim Bügeln leicht feucht sein.
- Trockene Seide besprühen Sie lieber nicht mit Wasser (das gibt Flecken), sondern feuchten ein Tuch an und legen es vor dem Bügeln auf die Seide.
- Stellen Sie das Bügeleisen auf die niedrigste Stufe ein und bügeln Sie die Seide vorsichtig.
Möchten Sie lieber nicht zum Bügeleisen greifen oder untersagt der Hersteller das Bügeln via Waschzettel, können Sie das Kleidungsstück alternativ mit ins Bad nehmen, wenn Sie duschen: Wenn es heißen Wasserdampf aufnimmt, entknittert es sich von allein.
Sie können sich auch einen Dampfglätter (Steamer) zulegen, mit dem Sie auf Bügeln hängende Kleidungsstücke glätten können.
8. So behandeln Sie Flecken auf Seidenstoff

Wenn Sie Seide tragen, sollten Sie überlegen, was Sie essen, um Flecken möglichst zu vermeiden.
Seide sollten Sie nicht punktuell mit Wasser benetzen, da sich so wiederum Flecken bilden. Daher ist es das Beste, Flecken nur trocken abzutupfen. Handelt es sich um einen Fettfleck, können Sie ihn vorsichtig mit einem reinen Tuch und etwas Waschbenzin von außen nach innen bearbeiten. Lässt sich der Fleck nicht komplett entfernen, sollten Sie wie oben beschrieben die Seide waschen – oder sie direkt in die Reinigung geben.
9. Fazit: Beim Seide waschen sollten Sie vorsichtig vorgehen
Den kostbaren Stoff stecken Sie nicht einfach mit der Buntwäsche in die Waschmaschine: Seidenstoff wird am besten von Hand gewaschen. Es gibt allerdings auch Stücke, die trocken gereinigt werden müssen, was nur die Fachkräfte in einer professionellen Reinigung können.
Sie sorgen dafür, dass Sie die Seidenstücke selten waschen müssen, indem Sie auf Deodorant und Parfüm verzichten, wenn Sie sie tragen, und sich sorgfältig vor Flecken vorsehen. So reicht es oft, wenn Sie die Kleidung ordentlich auslüften. Einige robuste Kleidungsstücke können Sie mit dem geeigneten Waschmittel, bei niedrigen Temperaturen, im Wäschebeutel und in einem schonenden Waschgang auch in der Waschmaschine reinigen.
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