Silikon entfernen: Acht Methoden zum rückstandslosen Entfernen
- Aus Silikon werden meist Fugen, sogenannte Silikonfugen. Doch auch außerhalb von Bad und Küche (wo Silikonfugen meist gezogen werden), ist die abdichtende Eigenschaft von Silikon gefragt. Wer Silikon entfernen will, tut sich hingegen oft schwer.
- Am häufigsten kommt Silikon in Bad und Küche zum Einsatz. Dabei handelt es sich um vergleichsweise feuchte Räume mit hoher Luftfeuchtigkeit. Um zu verhindern, dass Feuchtigkeit ins Mauerwerk eindringt, dient Silikon hier als Dichtmasse. Und die hält stärker, als sie zu entfernen ist.
- Je nach der jeweiligen Oberfläche und dem Härtegrad von Silikon, können Sie ganz verschiedene Wege gehen, um Silikon lösen und Silikonreste entfernen zu können. Öle (zum Beispiel Kokosöl, Babyöl und WD 40) machen Silikon weich; Eiswürfel machen Silikon spröde.
Silikon kommt immer dort zum Einsatz, wo Sie etwas mit einfachen Mitteln abdichten wollen. Das heißt, Sie nutzen Silikon, um im Bad (rund um Waschbecken, Dusche und Badewanne) die Verbindung zu den Fliesen abzudichten. Sonst würde Wasser eindringen. Auch um Löcher in der Wand abzudichten oder rund um die Rahmen von Fenster aus Holz oder Kunststoff ist Silikon eine beliebte Dichtmasse. So praktisch Silikon auch ist, zum Entfernen sollten Sie besser die folgenden Tipps berücksichtigen.
1. Wie lässt sich Silikon entfernen?

Silikon ist eine klebrige Dichtmasse. Sie sollten Sie möglichst genau dort auftragen, wo sie hin soll. Silikon zu entfernen kann nämlich mühsam sein.
Oft lässt sich Silikon mit einfachen Hausmitteln entfernen, wie Ihnen die folgende Liste samt Anleitung zeigen wird. Grundsätzlich sollten Sie die folgenden Tipps beherzigen, bevor Sie sich ans Werk machen, um Silikon zu entfernen:
- Bei der Wahl der Hilfsmittel sollten Sie immer zwischen altem und neuem Silikon unterscheiden.
- Beim Entfernen des Silikons mit einer Rasierklinge oder einem Spachtel ist eine vorsichtige und gewissenhafte Arbeitsweise wichtig. Im schlimmsten Fall kann sonst die Oberfläche, die Sie bearbeiten, beschädigt werden.
- Tragen Sie bei aggressiven Mitteln einen Atemschutz.
Bedenken Sie auch diese Vor- und Nachteile beim Silikon entfernen mit Hausmitteln:
- Vorteile
- funktioniert gut
- schädigt die Umwelt nicht
- ist oft im Haushalt verfügbar
- Nachteile
- keine Dosierungshinweise
- keine Kenntnisse über die Reaktion der Oberfläche
1.1. So entfernen Sie frisches Silikon von Händen, Oberflächen und Kleidung
Heimwerker-Tipp
Zu jeder Arbeit mit Silikon sollten Sie einen kleinen Eimer mit Spülmittel-Wasser bereitstellen. So können Sie Silikon abwischen, wenn es noch frisch ist.
Um frisches Silikon an den Händen oder allgemein auf der Haut zu entfernen, reicht es oftmals schon aus, die Hände oder die betroffene Haut gründlich mit Spülmittel oder Seife zu waschen. Das können Sie direkt dann tun, wenn Sie Silikon zwischen Fliesen und Dusche, Badewanne und WC im Bad platziert haben.
Auch auf verkleckerten Oberflächen lässt sich frisches Silikon mit Spülmittel und warmen Wasser leicht abwischen. Der Vorteil von Spülmittel ist, dass Spülmittel keine unschönen Flecken hinterlässt.
Auf der Kleidung erweist sich auch frisches Silikon schwierig. Mit einem Fleckenmittel gegen Gummi oder Klebereste können Sie den Silikonfleck auf der Kleidung einreiben und dann mit einem normalen Waschgang herauswaschen. Eventuell muss die Prozedur einige Male wiederholt werden.
1.2. Mit Essig werden Sie dünnen Silikonschichten Herr

Halten Sie beim Ziehen von Silikonfugen warmes Wasser, Spülmittel und einen Schwamm bereit. So können Sie frisches Silikon schnell und einfach entfernen.
Dünne Silikonschichten lassen sich sehr gut mit Essig entfernen. Beträufeln Sie dazu die Fläche mit etwas Essig oder geben Sie ein paar Spritzer davon auf einen Schwamm. Jetzt reiben Sie das Silikon vorsichtig von der Oberfläche ab.
Silikon lässt sich mit Säure sehr gut auflösen. Achten Sie allerdings darauf, dass die Dichtung, die noch gebraucht wird, nicht mit dem Essig in Berührung kommt, da sich diese sonst ebenfalls auflöst.
1.3. Kokosöl hilft, wenn Sie Silikon in die Haare bekommen
Sollte das Silikon in die Haare gelangen, wischen Sie es sofort mit einem trockenen Tuch aus den Haaren. Dann reiben Sie die betroffenen Haare mit Kokosöl ein und versuchen so die Dichtmasse erneut herauszureiben. Danach waschen Sie am besten mehrmals mit Shampoo das Silikon heraus.
1.4. Babyöl und Babylotion machen Silikon weich
Wenn sie alte Silikonfugen entfernen möchten, reiben Sie diese mit Babyöl ein. Das Öl dringt in das Silikon ein und macht es weich. Jetzt können Sie die Silikonreste problemlos entfernen. Auch frische, fehlerhafte Fugen lassen sich so leicht entfernen.
Bodylotion wirkt ähnlich wie Babyöl. Es dringt ebenfalls in das Silikon ein und erweicht es. Auch andere ölhaltige Cremes eignen sich dazu ausgesprochen gut. Egal ob altes oder neues Silikon – grundsätzlich gilt: Weiches Silikon lässt sich leichter entfernen als festes Silikon.
Dasselbe funktioniert übrigens auch mit dem Ölspray WD 40, welches so mancher Hobby-Schrauber in seiner Garage aufbewahrt. Aber Achtung: WD 40 tut nicht allen Oberflächen gut!

Bodylotion, Babyöl und andere fetthaltige Emulsionen machen Silikon weich.
1.5. Mit Eisspray machen Sie Silikon spröde und brüchig
Mit einem Eisspray oder Eiswürfeln kühlen Sie das Silikon so stark herunter, dass es spröde wird und bricht. Sprühen Sie dazu einfach mit einem Eisspray auf die Fuge und warten Sie einige Zeit haben. Haben Sie kein Eisspray zur Hand, haben Eiswürfel aus dem Gefrierfach dieselbe Wirkung.
Ist das Silikon kalt genug, können Sie es ohne Probleme mit einer Rasierklinge oder einem scharfen Messer aus der Fuge lösen. Achten Sie allerdings darauf, dass durch die scharfe Klinge keine Kratzer entstehen.
1.6. Vor der Nitroverdünnung muss die Oberfläche getestet werden
Nitroverdünnung löst bekanntlich Farben und Lacke zuverlässig auf. Auch Silikone und Gummi können mit einer Nitroverdünnung aufgelöst werden.
Um Silikon mit Nitroverdünnung zu entfernen, schließen Sie vorher aus, dass die Oberfläche, auf der das Silikon entfernt werden soll, empfindlich gegenüber der Verdünnung reagiert. Nach einem Test (an einer unauffälligen Stelle), können Sie etwas Nitroverdünnung auf ein Tuch geben und das Silikon abrubbeln.
Am besten tragen Sie dazu einen Mund-Nasen-Schutz, da die Dämpfe der Verdünnung sehr unangenehm und gesundheitsgefährdend sind.
1.7. Mit scharfer Klinge Silikon entfernen
Mit einem Ceranfeldkratzer oder einer Rasierklinge können Sie Silikon, vor allem auf Glas, sehr leicht abschaben. Auf allen kratzunempfindlichen Oberflächen ist der Kratzer zur Silikonentfernung sehr gut geeignet. Um die letzten Reste der Dichtmasse zu entfernen, wischen Sie nochmals mit einem feuchten Tuch über die Stelle.
Um größere Flächen von Silikon zu befreien, eignet sich ein handelsüblicher Spachtel. Mit diesem schaben Sie einfach das Silikon von der Oberfläche ab. Um Rückstände zu vermeiden, kann die Fläche, falls es das Material zulässt, mit Öl abgerieben werden.
1.8. Aceton entwickelt Dämpfe – hilft aber, Silikon zu entfernen
Aceton ist bekanntlich auch in Nagellackentfernen enthalten. Dieses Lösungsmittel ist zum Entfernen von Lackresten oder auch für Gummi und Silikon gut geeignet.
Wenn die zu behandelnde Oberfläche unempfindlich auf Aceton reagiert, können Sie Reste von Silikon mit einem in Aceton getauchten Tuch abreiben. Auf lackierten Flächen ist Aceton nicht geeignet, da es sonst den Lack angreift.
Vorsicht: Aceton entwickelt sehr beißende Dämpfe. Tragen Sie deshalb am besten eine Atemschutzmaske.
2. Unser Tipp: Lassen Sie Silikon erst gar keine Flecken verursachen

Nutzen Sie eine Dosiereinrichtung wie diese, um Silikon so gezielt wie möglich aufzutragen. Das erspart Ihnen viel Arbeit.
Die Reinigung von Oberflächen, Textilien oder gar den Haaren von Silikon ist langwierig. Deswegen raten wir Ihnen dazu, Silikonflecken zu vermeiden – wann immer Sie die Möglichkeit dazu haben. Das bedeutet:
Legen Sie den Boden sauber und großflächig aus, um Silikon auf dem Boden zu vermeiden.
Nutzen Sie eine Dosiervorrichtung (wie bei einer Heißluftpistole), um die Dichtmasse möglichst gezielt dort anzubringen, wo Sie hin soll.
Tragen Sie beim Arbeiten mit Silikon alte Kleidung. Silikon lässt sich auf Textilien nur sehr schwer wieder entfernen.
Achten Sie darauf, dass Sie die Oberfläche der Umgebung rund um die Silikonfuge nicht mit scharfen Mitteln oder Gegenständen beschädigen.
Video-Tutorials und Bewertungen für das Thema Silikonentferner
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