
Spinnrollen gelten als robuste, langlebige Anglerwerkzeuge, die für das Spinnfischen eingesetzt werden.
Mittlerweile gibt es neben verschiedenen Marken auch verschiedene Größen von Spinnrollen sowie weitere Eigenschaften, die beim Spinnrolle-Kaufen beachtet werden sollten. Wie findet man also die beste Spinnrolle für sein Vorhaben? Hierfür haben wir auf BILD.de im Folgenden ausführliche Informationen zusammengetragen, die Ihnen bei Ihrer Entscheidung für die richtige Spinnrolle behilflich sein sollen. Folgende Eigenschaften waren dabei in dem einen oder anderen Spinnrolle-Test im Internet entscheidend:
- Größe und Durchmesser
- Material und Kompatibilität
- Gewicht
- Bremse
- Übersetzung und Leichtläufigkeit
- Farbe und Design
Häufig wird die Spinnrolle direkt mit Schnur verkauft.

Die Spinnrolle Power Catcher Spin FD 3000 von Spartan ist besonders einfach in der Handhabung. Sie ist sowohl für Einsteiger als auch für Profis ideal geeignet.
3.1. Die richtige Größe der Spinnrolle ist entscheidend
Die Spinnenrollen-Größe sollte immer passend zur Angelrute gewählt werden. Das Wichtigste dabei ist die Balance. Wenn Sie zum Beispiel eine zu große Rolle für eine leichte und kurze Angelrute auswählen, dann wird das Angeln kein Vergnügen mehr. Angegeben werden die Größen häufig in Tausender-Schritten:

Spinnrollen sind besonders leicht und für das häufige Auswerfen konzipiert.
Es gibt aber auch Hersteller, die diese Angaben zweistellig (z. B. 25er, 35er) beschreiben. Selten wird die Größe auch in Hunderter-Schritten angegeben (250er)
Angelruten mit einer Länge zwischen 180 und 210 cm und einem Wurfgewicht bis zu 10 kg sollten mit einer Spinnrolle 1000 kombiniert werden. Diese Spinnrolle ist zum Barsch-Angeln und für kleinere Raubfische geeignet. Für kleinere, leichtere Ruten ist demnach eine kleine Spinnrolle ideal. Für Ruten, die eine Größe zwischen 190 und 230 cm aufweisen, sind hingegen 2500er-Spinnrollen geeignet.
Wichtig zu wissen: Der Rollenkörper einer Spinnrolle 3000 ist häufig genauso groß wie der einer 2500er-Spinnrolle. Aus diesem Grund können Sie eine 3000er-Spinnrolle auch bei Angelruten verwenden, für die normalerweise 2500er-Rollen vorgesehen sind. Letztendlich kommt es immer auf die Größe der Rolle an.
Eine 4000er-Spinnrolle ist eher bei schweren Angelruten anzubringen, die zwischen 240 und 270 cm lang sind und ein Wurfgewicht ab 80 kg aufweisen. Angelruten, die über 270 cm lang sind, sind häufig ohne entsprechendes Gegengewicht gar nicht ausbalanciert. Die richtige Balance im Zusammenspiel zwischen Angelrute und Spinnrolle ist jedoch für ein angenehmes Angelerlebnis entscheidend.
Natürlich ist auch die Größe des Fisches entscheidend darüber, welche Spinnrolle genutzt werden soll. Wollen Sie mit einer Spinnrolle Forelle fangen, so ist hier eine 2000er oder eine Spinnrolle 1000 gut geeignet. Ähnlich verhält sich bei der Spinnrolle für den Wels. Auch ist die Angelschnur bei der Größe wichtig. Je größer der Durchmesser der verwendeten Angelschnur ist, desto weniger passt sie auch in die Spule der Spinnrolle.

Achten Sie darauf, dass Größe und Gewicht der Spinnrolle auch zu Ihrer Angelrute passen.
3.2. Hochwertige Materialien garantieren Langlebigkeit
Vor allem die moderneren Exemplare der Spinnrolle bestehen aus hochwertigen Materialien wie zum Beispiel Kohlefasern oder auch verstärktem Kunststoff. Bei diesen Materialien ist die Spinnrolle auch häufig schwarz. Die gängigsten Materialien sind neben schwarzen Spinnrollen aus Kunststoff und Kohlefasern in der Regel Metalle.
Häufig wird eine Mischung aus verschiedenen Materialien verwendet, die die Langlebigkeit der Spinnrolle gewährleisten, aber auch vor allem der hohen Belastung durch das Auswerfen und wieder Einkurbeln der Angelschnur standhalten. Die Achse der Spinnrolle besteht in der Regel aus Stahl, um die Gesamt-Stabilität zu erhalten. Vollmetall-Spinnrollen sind in der Regel teurer als welche mit einem Material-Mix. Um eine leichte Spinnrolle herzustellen, wird häufig Aluminium verwendet.
Besonders die Eigenschaft der Verwindungsfreiheit ist bei den verwendeten Materialien sehr wichtig. Sind die verwendeten Materialien verwindungsfrei, sind sie resistent gegen elastische Verformungen, die durch ein Drehmoment oder eine andere Kraft erzeugt werden können. Im Klartext bedeutet es, dass sich weder der Rollenfuß noch andere Bestandteile der Spinnrolle verziehen oder verformen, wenn ein starker Raubfisch angebissen hat und zieht. Metalle sind da sehr robust, Rollen aus Plastik lassen sich hingegen leichter hin- und herbiegen.
3.3. Gewicht sowie Bremsfähigkeit entscheiden über das Vergnügen
Beim Spinnfischen muss der Angler die Angelrute im Grunde die gesamte Zeit über in der Hand halten. Aus diesem Grund ist vor allem eine leichte Spinnrolle von Vorteil und sollte zur Angelrute selbst passen. Ist die Angelrute aufgrund einer falschen Größe der Spinnrolle zu kopflastig, wird das Handgelenk stark beansprucht und unnötig belastet. Auch hier spielt die Balance eine große Rolle.
Balance einfach bestimmen: Ob die Angelrute mit der angebrachten Spinnrolle ausbalanciert ist, lässt sich einfach herausfinden. Dabei muss der Schwerpunkt der Rute ungefähr eine Hand breit entfernt vom Rollenfuß liegen. Balanciert man an diesem Punkt die Rute auf zwei Fingern, darf diese weder nach hinten noch nach vorn kippen. Wird also bei einer schweren, großen Rute eine zu leichte Spinnrolle angebracht, ist diese schnell kopflastig und kippt bei diesem Balancetest nach vorn.
Neben dem Gewicht spielt natürlich auch die Bremsfähigkeit der Spinnrolle beim Spinnfischen eine große Rolle. Diese muss sehr gut funktionieren und darf in keinem Fall klemmen oder steckenbleiben. Hier wird ebenfalls zwischen zwei Arten unterschieden: der Frontbremse und der Heckbremse.
Die Bremse sollte auch feine Einstellstufen besitzen, damit beim härteren Einsetzen der Bremse ein guter und flüssiger Übergang entsteht. Befindet sich der Fisch am Haken, sollte er während des Herausziehens unbedingt mehr Schnur abziehen können und die Bremse selbst nicht stocken. Die Bremskraft selbst ist auch entscheidend dafür, welcher Widerstand überhaupt abgebremst werden kann.
Eine Frontbremse ist bei Spinnrollen häufig besser und hat sich daher auch durchgesetzt. Bei der Frontbremse wird die Bremsscheibe händisch bei einer bestimmten Bremsstärke festgedreht. Im Folgenden haben für eine bessere Übersicht kurz die Vor- sowie Nachteile aufgelistet
Vorteile- in der Regel größere Bremsscheiben
- Kraftübertragung der Spinnrolle höher
- langlebiger und robuster
- wesentlich feiner einstellbar und damit zum Spinnfischen ideal
Nachteile- während des Drills nicht so einfach zu erreichen
Die passende Spinnrolle bei einer Meerforelle sollte eine Stationärrolle mit Frontbremse sein und eine Spinnrolle 3000 oder 4000 sein. Außerdem sollte die Spinnrolle für Salzwasser geeignet sein.
3.4. Die Übersetzung der Spinnrolle und Leichtläufigkeit
Die Übersetzung einer Spinnrolle gibt an, wie viele Umdrehungen die Rollenspule selbst macht, wenn der Angler einmal die Kurbel gedreht hat. Wird eine Übersetzung von 5,0:1 angegeben, bedeutet das, dass sich die Rollenspule bei einer Kurbelumdrehung 5-mal um die eigene Achse dreht. Je niedriger die Übersetzung also ist, desto weniger Schnur werden Sie bei einmal Kurbeln einziehen. Für schnelle Köderführungen sind höhere Übersetzungen notwendig. Wird der Raubfisch jedoch nicht richtig gehakt, so sind niedrigere Übersetzungen vom Vorteil.
Da beim Spinnfischen der Kunststoffköder mehrmals ausgeworfen und wieder eingezogen wird, ist es wichtig, dass die Kurbel leicht zu drehen ist und keinen Widerstand hat. Entscheidend hierfür ist mehr die Qualität der verbauten Kugellager und weniger die Anzahl.
Hinweis: Häufig werben die verschiedenen Marken mit ihrer Anzahl an Kugellagern. Die Anzahl ist jedoch nicht für die Leichtläufigkeit entscheidend, sondern die Qualität der Kugellager.
Achten Sie auf die oben genannten Eigenschaften, so finden Sie schnell eine Top-Spinnrolle für Ihr Vorhaben.