- Die Unfallversicherung deckt Kosten, die durch einen Unfall entstanden sind. Dabei trägt die private Unfallversicherung die Kosten einer dauerhaften Invalidität durch den Unfall und beteiligt sich an den Kosten für Rettung, Bergung und Gesundheitsleistungen.
- Die Unfallversicherung mit Leistungen im Falle eines Unfalls ist kein Ersatz für eine Berufsunfähigkeitsversicherung! Nur etwa 10 Prozent einer Erwerbsunfähigkeit und daraus resultierender Rente sind auf Unfälle zurückzuführen. Daher bietet die Unfallversicherung hier keinen ausreichenden Schutz.
- Unfälle können sowohl bei der Arbeit, aber auch in der Freizeit passieren. Eine Unfallversicherung beim Reiten kann im Schadenfall ebenso sinnvoll sein, wie eine Unfallversicherung vom Arbeitgeber.
Viele Versicherungen sind gesetzlich vorgeschrieben, während andere zur privaten Absicherung freiwillig abgeschlossen werden können, aber nicht müssen. Zu den nicht zwingend notwendigen, privaten Versicherungen gehört auch die Unfallversicherung, um Spätfolgen sowie Kosten nach einem schweren Unfall zu decken.
Wir haben für Sie auf BILD.de zahlreiche private Unfallversicherungs-Tests unter die Lupe genommen. Damit Sie sich für oder gegen eine Unfallversicherung samt Kosten und Beiträgen entscheiden können, haben wir einen Unfallversicherungs-Vergleich 2025 zusammengestellt. Finden Sie heraus, was eine Progression bei Unfallversicherungen ist, wie Sie Unfallversicherungen kündigen und welche Unfallversicherungs-Träger es gibt.
1. Was ist eine Unfallversicherung und ist die Unfallversicherung notwendig?
Bevor wir uns auf BILD.de mit den Details aus Unfallversicherung-Tests auseinandersetzen und erläutern, ob Sie die Unfallversicherung absetzen können, wollen wir die grundlegenden Eigenschaften dieser Versicherung beleuchten.
Neben der privaten Unfallversicherung gibt es auch die Unfallversicherung Bund und Bahn sowie eine gesetzliche Unfallversicherung. Beim Unfallversicherungs-Träger Bund und Bahn sind beispielsweise etwa 5,4 Millionen Mitarbeiter von Bund und Bahn und der öffentlichen Verwaltung versichert.
Zunächst müssen Sie wissen, dass es neben der privaten Unfallversicherung mit Beiträgen und Leistungen auch eine gesetzliche Unfallversicherung gibt. Die gesetzliche Unfallversicherung greift, wenn Sie auf der Arbeit einen Unfall erleiden bzw. auf direktem Weg dorthin oder zurück in Ihr Heim.
Tipp: Nicht nur Arbeitnehmer sind durch die gesetzliche Unfallversicherung geschützt, sondern auch Studenten, Schüler und Kindergartenkinder. Auch Arbeitslose genießen den Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung.

Eine Unfallversicherung unterstützt Sie im Falle von Unfällen verschiedenster Art.
Gesetzlich abgedeckt sind also Arbeitsunfälle, wobei Arbeit hier ein weit definierter Begriff ist, der Wegstrecken einschließt oder Kinder schützt, die überhaupt keiner Arbeit nachgehen.
So schützt die Unfallversicherung vor Invalidität bzw. deren finanziellen Folgen. Besonders auffällig war bei den gesetzlichen Unfallversicherungs-Leistungen die sogenannte Gliedertaxe. Wer nun an gestaffelte Tarife denkt, hat teilweise recht damit. Allerdings ist der Begriff „Glieder“ hier sehr wörtlich zu nehmen. So wird bei privaten Unfallversicherungen die Leistung nach dem Invaliditätsgrad gestaffelt. So kann beispielsweise der Verlust des Hörvermögens auf einer Seite zu einem Invaliditätsgrad von 30 Prozent führen, während der Verlust eines gesamten Arms zu 70 Prozent führt. Die Unfallversicherungs-Progression entscheidet über die Leistungshöhe, die in Relation zum Grad der Invalidität steht.
Die Leistungen von Unfallversicherungen von Arbeitgeber bzw. dem Gesetzgeber sind dabei meist wesentlich geringer und beschränkter als die Leistungen von privaten Unfallversicherungen für Familien. Auch wenn die Unfallversicherung Sie gesetzlich umfasst, können Sie mit einer privaten Unfallversicherung sehr viel umfangreicher und detaillierter die Gefahren und Kosten des Lebens absichern. Die Leistungen vom Typ der gesetzlichen Unfallversicherung sind diese:
- Zahlt immer dann, wenn ein Unfall am Arbeitsplatz, in der Uni, in der Schule oder auf dem Weg dorthin passiert ist.
- Anerkannte Berufskrankheiten fallen ebenfalls in den Leistungsbereich.
- Bezahlt wird der gesetzliche Unfallschutz vollständig vom Arbeitgeber.
- Blutspender, Ersthelfer, Zeugen bei Gericht oder Ehrenamtliche sind während der Tätigkeit ebenfalls gesetzlich unfallversichert.
- Leistungen sind vergleichsweise hohe Renten für Personen, die schwere und bleibende Schäden durch einen Unfall haben.
Leider sind Sie aber bereits in der Mittagspause nicht mehr versichert und auch ein Herzinfarkt, der zufällig während der Arbeitszeit auftritt, zieht keine Leistungen der gesetzlichen Unfallversicherung nach sich.
2. Kaufberatung: Warum sollte man sich die Unfallversicherungs-Finanzierung nicht ersparen?

Im Normalfall beteiligt sich eine Unfallversicherung auch an Bergungs- und Rettungskosten.
Wie bereits erwähnt, ist die gesetzliche nicht unbedingt die beste Unfallversicherung, die im Schadenfall auch tatsächlich zuständig ist und zahlt. Natürlich sind die Unfallversicherungs-Beiträge unschlagbar günstig, da sie bei Angestellten zu 100 Prozent vom Arbeitgeber getragen werden. Doch sollten Sie sich nicht allein auf die gesetzliche bzw. betriebliche Unfallversicherung verlassen.
Denn diese Versicherung ist als Unfallversicherung für Familien immer nur dann zuständig, wenn der Unfall nicht im privaten Haushalt oder in der Freizeit stattgefunden hat. Ohne Unfallversicherung die Spätfolgen für die eigene Gesundheit oder auch hohe Rettungs- und Bergungskosten abzuschätzen, ist enorm schwierig. Die private Unfallversicherung ohne Gesundheitsfragen zahlt hingegen bei Reitunfällen oder die Kosten einer kniffligen Bergung aus den Bergen.
Menschen mit waghalsigen Hobbys sollten sich absichern
Es gibt ein recht großes Angebot sogenannter Sportunfallversicherungen. Mit diesen können Reiter, Taucher oder auch Motorradfahrer die speziellen Risiken ihres Hobbys zuverlässig und günstig absichern – auch als Gruppenversicherung für den Verein.
Private Anbieter von Unfallversicherungen für Rentner, Familien oder Singles definieren den Begriff des Unfalls wesentlich weiter als die gesetzliche Versicherung. Es reicht schon aus, wenn die eigene Gesundheit ohne Absicht von äußeren Geschehnissen beeinträchtigt wird. Dies ist nur die Mindestbestimmung, während die Unfallversicherungs-Testsieger einen erweiterten Unfallbegriff zugrunde legen. So können beispielsweise auch ein verrenktes Gelenk aufgrund zu hoher Kraftanstrengung oder gerissene Kapseln und Gliedmaßen als Unfall anerkannt werden.
Daher kann eine Unfallversicherung für Kinder und Erwachsene durchaus sinnvoll sein, um die körperlichen und finanziellen Folgen der Behandlung nach einem Unfall zu decken. Daher ist die Art (privat, betrieblich) der Unfallversicherung der entscheidende Unterschied zwischen den Kategorien der Unfallversicherung.
3. Welche Eigenschaften besitzt die beste Unfallversicherung?
Beim Vergleich der verschiedenen Unfallversicherungs-Tests haben wir auf BILD.de festgestellt, dass eine Unfallversicherung für Kinder andere Eigenschaften haben muss als eine Versicherung für Rentner. Dennoch gibt es einige allgemeinverbindliche Details, die ähnlich wie bei Kfz- auch bei Unfallversicherungen beachtet werden können.
3.1. Warum sollte man die Unfallversicherung auf das Alter abstimmen?

Sprechen Sie im Vorfeld genau ab, was Ihre Unfallversicherung übernimmt und was nicht.
Ihr Alter (Kind, Student, Rentner) hat wichtige Auswirkungen auf die versicherten Unfälle sowie die daraus resultierenden Leistungen. Verständlicherweise muss eine Unfallversicherung für einen Studenten, der sein gesamtes Erwerbsleben genau wie ein Kind noch vor sich hat, anders abgesichert werden als ein Rentner. Die verschiedenen Anbieter, bei denen Sie Unfallversicherungen kaufen bzw. abschließen, bieten Produkte für unterschiedliche Altersklassen und Familien an. Unter Umständen ist dies auch eine besonders günstige Unfallversicherung, bei der die regelmäßigen Beiträge vergleichsweise niedrig sind.
» Mehr Informationen3.2. Welche Kündigungsfristen gelten bei der Unfallversicherung?
Es kann aufgrund unterschiedlicher Risiken, dem Eintritt in ein neues Lebensalter oder aufgrund der Konditionen immer wieder sinnvoll sein, die Unfallversicherung zu kündigen und eine neue abzuschließen.
Das Kündigungsrecht sieht bei Unfallversicherungen eine ordentliche Kündigung zum Ende des Versicherungsjahres vor mit einer Frist von drei Monaten. Eine außerordentliche Kündigung wegen drastischer Beitragserhöhung oder eines Schadenfalles ist nur unter besonderen Voraussetzungen möglich.
» Mehr Informationen3.3. Welche Leistungen sollte die Versicherung beinhalten?
Grundsätzlich sollte die private Unfallversicherung nach einem Schaden (Unfall) Kapitalleistungen oder Renten auszahlen. Wer beruflich bzw. professionell Extremsportarten ausübt, der sollte dies explizit mitversichern. Eine gute Unfallversicherung zahlt laut Stiftung Warentest auch Krankenhaustagegeld, Tagegeld, Verdienstausfälle oder Genesungsgeld. Sollte der Versicherte sterben, steht die Todesfallleistung den Hinterbliebenen zur Verfügung. Auch Rettungs- und Bergungskosten werden von der Unfallversicherung übernommen. Parallel sind Sie als Kind, Student oder Arbeitnehmer auch noch gesetzlich unfallversichert.
Wenn Sie sich eine bevorzugte Behandlung im Krankenhaus wünschen, ist dafür nicht die Unfallversicherung, sondern die Krankenhauszusatzversicherung zuständig. Diese hat für Versicherte folgende Vor- und Nachteile:
- Vorteile
- Unterbringung in 1- oder 2-Bettzimmern
- freie Wahl des Krankenhauses
- freie Arztwahl und Chefarztbehandlung
- Nachteile
- der Chefarzt muss nicht unbedingt der beste Arzt sein
- zusätzliche Kosten bei fraglicher Nutzung
- für Privatkrankenversicherte meist überflüssig
4. Unfallversicherungs-Tests: Warum braucht man neben der Unfallversicherung auch eine Berufsunfähigkeitsversicherung?
Ob Sie nun eine Unfallversicherung mit Beitragsrückgewähr abschließen oder eine andere Variante: Als Mensch, der mitten im Berufsleben steht, sollten Sie auf eine gute Berufsunfähigkeitsversicherung nicht verzichten. Im direkten Vergleich zeigen sich die beiden, wichtigen Versicherungen mit folgenden Eigenschaften:
Art der Versicherung | Eigenschaften |
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Berufsunfähigkeitsversicherung |
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Unfallversicherung |
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Allerdings bezieht sich die Berufsunfähigkeitsversicherung auf den Umstand, dass man seiner erwerbsmäßigen Tätigkeit nicht mehr nachgehen kann – Freizeitunfälle und gebrochene Arme interessieren dabei prinzipiell nicht.
5. Welche Marken und Hersteller bieten Unfallversicherungen an?
Bei bekannten Versicherungen wie der Allianz, Debeka, R+V, Ergo, DEVK, Generali oder Axa finden Sie gute Unfallversicherungen. Im Discounter bei Aldi werden Sie keine Versicherungsprodukte finden, dafür aber beim Automobilclub ADAC.
6. Wichtige Fragen und Antworten rund um Unfallversicherungen
6.1. Kann die Unfallversicherung als Werbungskosten abgesetzt werden?
Die Unfallversicherung kann in der Steuererklärung geltend gemacht werden. Eine beruflich veranlasste Unfallversicherung kann als Werbungskosten in die Steuererklärung einfließen. Unfallversicherungen aus privaten Gründen werden als Sonderausgaben behandelt.
» Mehr Informationen6.2. Bis wann muss ein Unfall der Unfallversicherung gemeldet werden?
Bei dieser Versicherung sollten Sie einen Schaden unverzüglich melden, müssen es aber nicht. Die Meldefrist ist auf mindestens 15 Monate festgelegt, kann aber auch 24 oder 36 Monate betragen.
» Mehr Informationen6.3. Wie sinnvoll ist eine private Unfallversicherung?
Eine private Unfallversicherung deckt unter anderem Kosten ab, die durch einen Unfall entstehen. Dabei handelt es sich vor allem um Folgen, die die Gesundheit beeinträchtigen. Aber auch Kosten, die durch Bergung, Rettung oder Rücktransport entstehen, werden von der Unfallversicherung abgedeckt.
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