Gummibaum-Pflege: Was Sie bei Ihrem Ficus beachten sollten
- Die Gummibaum-Pflege ist nicht besonders aufwendig: Die Zimmerpflanze ist genügsam und braucht nur wenige Nährstoffe. Viel Licht hingegen ist wichtig.
- Zu viel Wasser schadet dem Ficus: Es ist wichtig, dass Sie die Erde zwischendurch trocken werden lassen. Andernfalls kommt es leicht zu Wurzelfäule.
- Die Blätter des Kleinbaums sind wahre Staubfänger. Die Staubschicht beeinträchtigt allerdings den Stoffwechsel der Pflanze, sodass Sie sie in regelmäßigen Abständen entfernen sollten.
Beim Gummibaum ist die Pflege verhältnismäßig simpel: Er braucht beispielsweise keine besondere Erde oder besonderes Substrat. Das ist nur einer der Gründe, warum sich die immergrüne Zimmerpflanze bei uns so großer Beliebtheit erfreut. Welche Temperaturen und Standorte für die Pflanze passen, erfahren Sie hier. Außerdem erhalten Sie Tipps dazu, wie Sie den Ficus richtig gießen und wann Sie ihn beschneiden und umtopfen sollten.
1. Der Gummibaum ist eine relativ anspruchslose Pflanze
Ficus elastica
Ficus elastica, der Gummibaum, wird auch Indischer Kautschukbaum genannt. Er gehört zur Gattung der Feigen.
Je nachdem, wie viel Platz ein Ficus hat, wird er normalerweise etwa ein bis zwei Meter hoch. Mit viel Platz und in einem großen Topf kann er auch eine Höhe von drei Metern erreichen. Er fühlt sich wohl in normaler Erde für Zimmer- und Grünpflanzen oder ebensolchem Substrat. Kalkhaltiges Wasser macht ihm nichts aus. Solange er ein Plätzchen in der Sonne oder im Halbschatten bekommt, geht es ihm gut.
Tipp: Bevorzugen Sie eine kleinere Version der Pflanze, eignet sich vielleicht ein kleinblättriger Ficus wie etwa der Ficus moclame.
2. So wählen Sie Temperatur und Standort richtig aus

Zur Gummibaum-Pflege gehört der richtige Standort – beispielsweise am Fenster, wo viel Licht einfällt.
Die Gummibaum-Pflege beginnt mit einem angenehmen Umfeld: Der Ficus ist tropisches oder subtropisches Wetter gewöhnt. Entsprechend fühlt er sich hierzulande bei Zimmertemperatur sehr wohl. Achten Sie darauf, dass die Temperatur in dem Raum, in dem der Gummibaum steht, auch im Winter nicht unter 18 Grad fällt. Auch Zugluft mögen die Pflanzen nicht.
Der Gummibaum braucht zudem ausreichend Licht. Bescheren Sie ihm einen sonnigen Standort oder einen im Halbschatten. Letzteres ist vor allem dann angebracht, wenn Sie den Gummibaum im Sommer auf den Balkon oder in den Garten stellen möchten: Bei zu starker direkter Sonneneinstrahlung verbrennen die Blätter leicht.
Achtung: Sobald es kälter wird, muss der Gummibaum ins Haus: Er ist frostempfindlich!
3. Beim Gießen sollten Sie es nicht übertreiben
Möchten Sie Ihren Gummibaum richtig pflegen, gießen Sie ihn eher spärlich: Die Pflanzen sind empfindlich, wenn sich Staunässe im Topf bildet. Daher sollten Sie immer erst die Fingerprobe machen: Gießen Sie nur, wenn die Erde oder das Substrat auf der Oberfläche wieder ganz getrocknet ist.
Eine Alternative ist das Tauchen. Dafür nehmen Sie die Pflanze aus dem Übertopf und tauchen den Erdballen im Innentopf ins Wasser. Hat er sich vollgesogen und ist abgetropft, darf die Pflanze in ihren Topf zurück. Warten Sie nun wiederum, bis die Erde im Topf getrocknet ist, ehe Sie den Vorgang wiederholen. Er hat einige Vorteile, aber auch Nachteile:
- Vorteile
- es bildet sich keine Staunässe, die den Wurzeln schadet
- Tauchen ist seltener nötig als Gießen
- Sie können leicht prüfen, ob die Wurzeln in Ordnung sind
- Nachteile
- beim Tauchen kann Schmutz entstehen
- große Pflanzen sind dafür oft zu unhandlich
4. Gummibaum-Pflege: Diese 4 Fehler passieren häufiger
Der immergrüne Ficus bietet einen hübschen Anblick, aber manchmal finden sich plötzlich gelbe oder braune Blätter im grünen Laub. Gelbe Blätter sind ein deutliches Anzeichen für Wurzelfäule. Sind die Blätter bereits braun geworden, sollten Sie die Gummibaum-Pflege dringend anpassen. Einige Fehler passieren Liebhabern der Zimmerpflanze immer wieder.
4.1. Zu viel Wasser ist nicht gut
Werfen Sie hin und wieder einen Blick in den Übertopf: Steht hier das Wasser am Boden, gießen Sie Ihren Gummibaum zu stark. In der feuchten Erde beginnen die Wurzeln zu faulen. Sie können keine Nährstoffe mehr aus dem Boden aufnehmen und die Blätter verfärben sich.
4.2. Sie können den Ficus überdüngen

Gut gemeint und doch falsch: Zu viel Dünger schadet dem Gummibaum.
Wenn Sie Ihren Gummibaum pflegen, geben Sie ihm sicher hier und da etwas Dünger. Übertreiben Sie es damit aber nicht! An verschiedenen Stellen findet sich der Ratschlag, dass Sie die Pflanze im Frühjahr und im Sommer etwa alle zwei Wochen düngen sollten. Verlieren die Blätter ihre Farbe oder fallen sie sogar ab, reduzieren Sie die Düngergabe auf alle sechs Wochen. Es kann sein, dass das Bäumchen sich dann von selbst erholt – es ist relativ genügsam und braucht nicht viele zusätzliche Nährstoffe.
4.3. Beim Standort kann einiges schiefgehen
Steht der Ficus in einem Raum, in dem Sie gewohnheitsmäßig das Fenster offenstehen lassen, kann er mit verfärbten Blättern reagieren: Zug mögen die Pflanzen gar nicht. Ist es zu dunkel, wächst der Baum vor allem in die Höhe und bildet nur wenige Blätter aus. Er möchte so näher ans Licht kommen. Ein Platz am Fenster, das nach Süden zeigt, ist genau richtig.
Achtung: Vorsicht bei der Platzierung im Freien: Die Blätter können leicht einen Sonnenbrand bekommen!
4.4. Die Blätter verstauben
Dieser Punkt fällt bei der Gummibaum-Pflege vielen Besitzern zunächst gar nicht auf: Die Blätter verlieren nach und nach an Farbe. Das ist aber nicht nur ein Eindruck, der durch den darauf liegenden Staub entsteht: Er beeinträchtigt tatsächlich die Aufnahme von Licht durch die Pflanze. Licht ist aber ein wesentlicher Faktor für einen gesunden Wuchs.
Wischen Sie daher die Blätter regelmäßig ab. Alternativ können Sie sie mit Wasser aus einer Sprühflasche absprühen oder die ganze Pflanze abduschen, falls sie dafür handlich genug ist. Stecken Sie dafür den Topf in eine Plastiktüte, damit Sie ihn nicht völlig durchnässen. Um Kalkflecken zu vermeiden, trocknen Sie die Blätter mit einem weichen Tuch ab.
Tipp: Für etwas mehr Glanz reiben Sie die Blätter mit einer Bananenschale ab.
5. Topfen Sie den Gummibaum nach Bedarf um
Der Gummibaum muss einen neuen Topf haben, wenn die Erde im alten durchwurzelt ist oder wenn er so hoch gewachsen ist, dass er im alten Topf leicht umfällt. Bei jungen Pflanzen ist das ungefähr alle zwei Jahre der Fall, bei älteren eher alle vier bis fünf Jahre. Überprüfen Sie regelmäßig, wie weit die Durchwurzelung schon fortgeschritten ist.
6. Der Schnitt funktioniert unkompliziert

Nutzen Sie für das Beschneiden des Gummibaums eine möglichst scharfe Schere.
Bei der Gummibaumpflege müssen Sie hin und wieder die Zweige des Kleinbaums zurückschneiden. Das kann passieren, wenn er zu hochgeschossen ist, ohne Triebe auszubilden, oder wenn er so buschig gewachsen ist, dass kein Licht mehr durch das Laub fällt. So gehen Sie vor:
- Bringen Sie den Baum ins Freie oder legen Sie eine Plastikfolie unter – die Flüssigkeit, die beim Schneiden heraustropft, lässt sich aus Textilien nur sehr schwer entfernen.
- Benutzen Sie eine scharfe Schere.
- Trennen Sie zu lange Triebe oberhalb eines Blattes ab.
- Lichten Sie dichte Sprosse so aus, dass wieder Licht hindurchfallen kann.
- Bringen Sie den Ficus erst wieder ins Haus oder entfernen Sie die Folie, wenn die Schnittstellen getrocknet sind.
Wann Sie Ihren Ficus zurückschneiden, ist übrigens egal: Anders als viele hiesige Gewächse hat er keine Ruhephase.
7. So können Sie Ihren Gummibaum vermehren
Stecklinge
Mit Stecklingen können Sie Pflanzen vermehren, wenn die Pflanzenteile wie die des Ficus imstande sind, eigene Wurzeln zu bilden.
Schneiden Sie einen Seitentrieb von Ihrem Gummibaum ab. Entfernen Sie dann alle Blätter bis auf das obere. Der Steckling sollte etwa sechs bis acht Zentimeter lang sein. Füllen Sie einen kleinen Blumentopf mit Anzuchterde und setzen Sie den Steckling hinein. Bedecken Sie den Topf mit einer Folie oder Plastiktüte, die Sie abschließen und nur ab und zu lüften. Nach sechs bis acht Wochen zeigt sich, ob der Steckling zu einer neuen Pflanze geworden ist.
Tipp: Haben Sie lieber im Blick, ob die Wurzeln wachsen, können Sie den Steckling auch in ein Wasserglas stellen und das Wasser alle zwei Tage erneuern.
8. Fazit: Bei der Gummibaum-Pflege gilt es nur wenig zu beachten
Wenn Sie darauf achten, dass Ihr Ficus es warm und windgeschützt hat und er genügend Sonne bekommt, ist schon viel gewonnen. Wichtig ist, dass Sie ihn weder zu stark gießen noch überdüngen. Am zeitintensivsten sind die Blätter, wenn Sie Ihren Ficus pflegen: Diese vom Staub zu befreien, ist je nach Größe der Pflanze eine längere Aufgabe. Achten Sie darauf, wie groß die Pflanze wird und wie sie wächst: Je nach Bedarf geben Sie ihr einen größeren Topf oder schneiden sie zurück.
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