
Wir haben uns den Lenkschlitten “Nimbus” von Hellweg genauer angesehen. Ein besonderes Augenmerk haben wir dabei auf die Handhabung gelegt.
Bevor wir detaillierte Erkenntnisse aus verschiedenen Lenkschlitten-Tests im Internet, in denen wir auf BILD.de recherchiert haben, vorstellen, wollen wir einmal einige grundsätzliche Aspekte beleuchten. Zunächst einmal hört man in Rodelschlitten-Tests den Begriff Lenkschlitten, Rodel oder Bob, die im Detail tatsächlich Unterschiede besitzen. Deshalb stellt sich zunächst die Frage: Was genau ist ein Lenkschlitten?
Der Klassiker ist kein Lenkschlitten aus Holz, sondern ein Hörnerschlitten oder Davoser Schlitten. Der Aufbau erinnert an eine Sitzbank ohne Lehne, die auf Kufen montiert wurde. Beim Hörnerschlitten sind die vorderen Enden wie die Hörner von Gebirgsschafen gerundet, beim Davoser Schlitten hingegen sind die vorderen Enden kurz und mit einer Kappe gesichert. Auf diesen beiden Schlitten können Kinder von Erwachsenen sitzend durch den Schnee gezogen werden oder aber, der Nachwuchs kann in nur einer Richtung einen Berg herunterfahren. Gestoppt wird ausschließlich mit den Füßen, lenken ist kaum möglich.
Als Bob werden hingegen flache Konstruktionen bezeichnet, die keinerlei Kufen aufweisen. Wie in einer sehr flachen Sitzschale können Kinder auch hierin gezogen werden oder einen Berg herabsausen.
Die Begriffe Rodel und Schlitten werden vielfach synonym gebraucht
In Bergregionen wird teilweise vom Schlitten, teilweise vom Rodel gesprochen und auch als Verb wird schlittenfahren oder eben rodeln verwendet. Der Bob hingegen geht auf den englischen Begriff „to bob“, also ruckartige Bewegungen am Start der Bob-Bahn zurück.
Lenkschlitten oder Bobs kommen in variantenreicher Vielfalt daher und sind auf Kufen montiert. Leichte Lenkschlitten für Kinder, die einfach eine flache Schale darstellen, werden fälschlicherweise oft als Lenkschlitten bezeichnet. Bei genauer Betrachtung und in der detaillierten Produktbeschreibung werden dann aber oft zwei Arten von Lenkung vorgestellt, die irreführend sind:
- Schlitten mit Lenkrad: Hier haben die Hersteller auf der flachen Rodelschale einen Sitz und ein Lenkrad angebracht, die kleinen Kindern das Gefühl einer Lenkung geben. Tatsächlich hat das Lenkrad keinerlei Auswirkungen auf die Fahrtrichtung.
- Schlitten mit Lenkseil: Wie an den meisten Schlitten befindet sich vorne ein Zugseil, an dem die Eltern den Schlitten ziehen und dabei leicht lenken können. Beim Fahren hat dieses Seil keinerlei Funktion und kann keine Lenkwirkung entfalten.

Sorgen Sie mit einem Lenkschlitten für viel Spaß im Schnee.
Vorsicht ist immer geboten, wenn ein Lenkschlitten-Angebot deutlich günstiger als der Durchschnitt ist. Leider sind es oft nur die beiden beschriebenen Typen einfacher Schlitten, die während der Abfahrt nicht lenkbar sind. Echte Lenkschlitten für Jugendliche stehen auf zwei breiten Kufen und haben einen schmalen Sitz sowie eine Lenkvorrichtung. Ein Lenkschlitten, der bis 200 kg belastbar ist, kann von Erwachsenen verwendet werden, sieht aber ebenfalls ein bisschen aus wie ein Dreirad auf Kufen.
Vielfach machen die Hersteller keine Angaben dazu, ab welchem Alter der Lenkschlitten mit Lenkrad verwendet werden kann. Als Eltern sollte man anhand der Motorik entscheiden, ob ein Lenkschlitten ab 3 Jahren schon eine gute Idee ist.