- Moderne Ölheizungen mit Solarthermie-Unterstützung und Brennwerttechnik sind durchaus zukunftsfähig.
- Veraltete Anlagen mit Konstant- oder Niedertemperaturkessel dürfen nicht länger neu installiert beziehungsweise müssen ersetzt werden.
- Generell gilt: Je teurer das Heizöl, desto höher ist üblicherweise die Qualität und desto sauberer verbrennt es. Schnelle Abnutzungen der Heizsystem-Komponenten werden so vermieden.
Ölheizungen sind aufgrund ihres Betriebes mit fossilen Brennstoffen in den letzten Jahren etwas in Verruf geraten – nicht unbedingt zu Recht. Schließlich können Sie durchaus eine moderne Ölheizung kaufen und damit sehr effizient, kostengünstig und mit dem richtigen Heizöl sogar umweltfreundlich heizen.
In unserer Kaufberatung auf BILD.de stellen wir Ihnen 2025 die Funktionsweise und die unterschiedlichen Arten von Ölheizungen von Viessmann, Buderus und Co. vor. Außerdem informieren wir Sie über einige der wichtigsten gesetzlichen Vorgaben zur Installation und zum Modernisieren von Ölheizungen.
1. Wie funktioniert eine Ölheizung?
Welches Heizöl sollte für eine Ölheizung genutzt werden?
Bereits bei der Auswahl Ihrer neuen Ölheizung sollten Sie auf die Angaben zur verwendbaren Heizölart achten. Im besten Fall besteht die Möglichkeit, Bioheizöl zu verbrennen, das zu einem gewissen Teil aus nachhaltigen Rohstoffen produziert wird. Außerdem muss darauf geachtet werden, dass in Ölheizungen auf Brennwertheizungs-Basis, die über keine Neutralisationseinrichtung verfügen, ausschließlich schwefelarmes Heizöl verbrannt wird.
Das zum Heizen benötigte Öl wird in einem Öltank aufbewahrt, dessen Unterbringung bei der Wahl eines Heizsystems bereits bedacht werden sollte. Zwar sind die modernen Tanks inzwischen häufig aus Kunststoff und nehmen nur selten mehr als 1,5 Quadratmeter Grundfläche und circa 2 Meter in der Höhe ein, doch sollte auch dies vorab kalkuliert werden.
Aus besagtem Tank wird das Heizöl in den Ölbrenner befördert, der die Temperatur des Öls erhöht. Über eine Düse gelangt das heiße Öl dann in den Brennraum des Heizkessels und wird dort entflammt.
Das Wasser in den Rohrleitungen der Heizung wird durch die Hitze erwärmt und fließt über eine Umwälzpumpe in die Heizungen des Hauses. Üblicherweise ist ein zusätzlicher Pufferspeicher installiert, in dem bereits eine gewisse Menge an heißem Wasser zwischengelagert wird.
Vor allem in Mehrpersonenhaushalten sollte auch hier die Größe nicht zu gering gewählt werden. Kalkulieren Sie mit 60 bis 70 Litern pro Kilowatt Heizleistung.
Ausgehend von einem durchschnittlichen Heizenergieverbrauch von 30.000 Kilowattstunden pro Einfamilienhaus und Jahr und unter der Annahme, dass Heizung und Warmwasser etwa 2.000 Stunden voll genutzt werden, ergibt sich eine Heizlast von 15 Kilowatt.
Damit wäre für ein Einfamilienhaus mit Ölheizung ein Warmwasserspeicher mit etwa 1.000 Litern ausreichend.
2. Wie sieht die Zukunft der Ölheizung aus?

Eine Ölheizung nimmt mittlerweile kaum mehr als anderthalb Quadratmeter Standfläche ein.
Im Zuge des 2019 in Kraft getretenen Bundes-Klimaschutzgesetzes wurden einige Auflagen für Heizungssysteme erlassen, die auf fossilen Brennstoffen basieren. In diesem Zusammenhang ist häufig die Rede davon, dass geplant ist, Ölheizungen zu verbieten.
Tatsächlich ist es jedoch so, dass Sie Ihre Ölheizung weder austauschen, noch durch eine Alternativmethode ersetzen müssen, insofern diese der Energieeinsparverordnung (EnEV) entspricht und damit unter anderem jünger als 30 Jahre ist.
Moderne Ölheizungen von Buderus, Wolf oder anderen renommierten Anbietern, die auf Brennwerttechnik basieren, dürfen weiterhin genutzt werden. Lediglich Konstant- und Niedrigtemperaturkessel-Ölheizungen sind zu erneuern.
Zudem können Sie auch weiterhin eine neue Ölheizung kaufen. Dabei gilt jedoch: Ab 2026 sind Ölheizungen nur noch erlaubt, wenn sie in Kombination mit einer alternativen Energiequelle genutzt werden. In diesem Fall können Sie sogar eine Förderung für Ihre Ölheizung im Hybrid-System beantragen.
3. Welche Ölheizungs-Art ist die beste für Ihr Eigenheim?

Reparaturen und Wartungsarbeiten an Ihrer Ölheizung sollten Sie einem Fachbetrieb überlassen.
Neben den Kosten, die für eine Ölheizung anfallen, sollten Sie auch die Einzelkomponenten, die Umweltverträglichkeit und die Effizienz Ihrer Anlage im Blick behalten.
So ist es beispielsweise für eventuelle Modernisierungsmaßnahmen nicht unerheblich, über welchen Brenner Ihre Ölheizung verfügt.
Doch auch wenn Sie keine gebrauchte Ölheizung umrüsten, sondern eine gänzlich neue Anlage kaufen möchten, sind solche Überlegungen angebracht. Sie müssen bei der Neuinstallation etwa auf eine Hybridlösung aus Ölheizung und erneuerbarer Energie setzen.
3.1. Warum sollten Sie Ihre Ölheizung mit Solarthermie oder anderen nachhaltigen Heizsystemen koppeln?
Neben ökologischen Aspekten sprechen auch andere Punkte für die Anschaffung einer Hybrid-Heizlösung. Wir stellen Ihnen im Folgenden Vor- und Nachteile eines solchen Systems auf BILD.de vor:
- Vorteile
- bis zu 45 Prozent Förderung möglich
- Heizung entspricht auch ab 2026 noch gesetzlich vorgegebenen Standards
- Entlastung der Umwelt durch deutlich geringeren oder gar gänzlich reduzierten CO2-Ausstoß
- höheres Einsparpotenzial, da Wärme nicht nur über Ölheizung, sondern auch zum Beispiel über Sonnenkollektoren erzeugt wird
- Nachteile
- Installation des Systems zunächst gegebenenfalls etwas teurer
- aufwendigere Wartung
3.2. Ölheizungen im Vergleich: Welche unterschiedlichen Kessel-Typen gibt es?
Haben Sie sich entschieden, eine Ölheizung zu kaufen oder möchten Sie Ihre bereits vorhandene Ölheizungs-Anlage umrüsten, sollten Sie auch die Unterschiede zwischen den verschiedenen Heizkessel-Arten kennen. Im Folgenden stellen wir Ihnen diese übersichtlich vor.
Heizkessel-Kategorie | Eigenschaften |
---|---|
Niedertemperaturkessel |
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Konstanttemperaturkessel |
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Brennwerttechnik-Kessel |
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4. Ölheizungen im Test: Wie urteilt Stiftung Warentest?
Auch Stiftung Warentest betont, dass vor allem Kombinationslösungen mit Solartechnik eine zukunftsträchtige Alternative für Ölheizungs-Besitzer sein können. Bis zu 20 Prozent des Ölverbrauchs lassen sich, Experten zufolge, durch die Installation von Solarthermie-Kollektoren auf dem Dach einsparen.
Allein für die Trinkwassererwärmung liegt das Einsparpotenzial mit einer Öl-Solarthermie-Hybrid-Anlage sogar bei bis zu 60 Prozent.
Einen klaren Testsieger unter den Ölheizungs-Anbietern bestimmte das Institut nach aktuellen Standards nicht, da reine Ölheizungen inzwischen eher als überholt angesehen werden.
Auch Öko-Test unterzog Gas- und Ölheizungen einem Test und wies darauf hin, dass ein hydraulischer Abgleich von dem installierenden Unternehmen gefordert werden sollte, insofern er nicht standardmäßig vorgenommen wird. Dieser sorgt dafür, dass die Rücklauftemperaturen niedriger und Ihre Strom-Kosten in € letztlich geringer sind.
5. Welche Hersteller von Ölheizungen sind bei Nutzern besonders beliebt?
Der Markt für Heizsysteme ist groß. Schließlich benötigt jedes Haus und jede Wohnung eine entsprechende Anlage zur Wärmeerzeugung. Besonders bekannte und bei Verwendern beliebte Heizungs-Marken, die neue Ölheizungen installieren oder gebrauchte Ölheizungen warten und modifizieren, sind unter anderem:
- Viessmann
- Buderus
- Wolf
- Vaillant
6. Wie und wie oft erfolgt die Wartung einer Ölheizung?

Moderne Öltanks für die Ölheizung bestehen inzwischen vorwiegend aus Kunststoff.
Eine regelmäßige Wartung Ihrer Ölheizung von Viessmann, Wolf oder Buderus ist nicht nur sinnvoll, um die reibungslose Arbeit der Geräte zu gewährleisten, sondern auch gesetzlich vorgeschrieben.
Einmal im Jahr muss Ihre Ölheizung inklusive Heizöltank, Leitungen, Filtern und Ölheizungs-Brenner durch einen Fachmann überprüft werden. Im besten Fall schließen Sie bereits bei der Montage der Anlage einen Wartungsvertrag ab.
Ein solcher kostet Sie etwa 150 Euro im Jahr – eine Summe, die durchaus vertretbar ist, wenn Sie bedenken, dass ein erhöhter Energieverbrauch oder Schäden am Gerät deutlich teurer ausfallen können.
Die wichtigste Aufgabe besteht darin, den Heizkessel zu reinigen. So wird der Rußanteil deutlich vermindert. Die Reinigung erfolgt in der Regel manuell oder mithilfe eines Saugers. Auch eine Kontrolle des Rauchabzugs ist nötig, um zu vermeiden, dass Abgase austreten und in die Wohnräume gelangen.
Achtung: Wird der Heizkessel nicht jährlich gereinigt, kann Ihr Schornsteinfeger eine Stilllegung Ihrer Anlage veranlassen.
Auch eine Reinigung des Brenners und seiner Einzelkomponenten wird vorgenommen. Nach etwa 10 Jahren ist ein Austausch nötig.
Der Öltank und dessen Leitungen müssen ebenfalls von Verunreinigungen befreit und auf Verstopfungen oder Lecks untersucht werden. Spezielles ExtraLeicht-Heizöl kann eine Tankreinigung überflüssig machen.
Sollten Sie im Laufe des Betriebes ein Gurgeln in den Heizungsrohren und Heizkörpern, andere laute Geräusche oder Einbußen in der Heizleistung wahrnehmen, kann ein Entlüften der Ölheizung oder eine Reparatur eines Einzel-Moduls nötig sein. Informieren Sie Ihren Heizungspartner, um diese Arbeiten vornehmen zu lassen.
7. Häufig gestellte Fragen zu Ölheizungen
Sie suchen nach weiteren Informationen zu Ölheizungen, entsprechenden Preisen und Zusatzkosten, rechtlichen Vorgaben sowie zum Verbrauch? Auf BILD.de finden Sie abschließend Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen zur Thematik.
7.1. Wie lange darf man Ölheizungen noch erwerben?

Mit einer modernen Ölheizung im Hybrid-System mit Solarthermie- oder Erdwärme-Komponenten sparen Sie bares Geld.
Auch ab 2026 plant die Politik nicht, Ölheizungen vollständig zu verbieten. Jedoch ist ab spätestens dann kein Einbau mehr möglich, ohne dass Sie zusätzlich eine Heizquelle verbauen lassen, die aus erneuerbaren Energien gespeist wird. Photovoltaik-, Erdwärme- und Solarthermie-Anlagen bieten sich hierfür an.
Auch wenn keine andere Option besteht, als eine Ölheizung von Anbietern wie Buderus, Viessmann oder Vaillant zu nutzen, greift das „Ölheizungsverbot“ nicht.
Bestehende Anlagen können Sie darüber hinaus weiter betreiben, insofern Sie der Energieeinsparverordnung entsprechen.
» Mehr Informationen7.2. Wie viel Strom verbraucht eine Ölheizung?
Für ein klassisches Einfamilienhaus gehen Heizungsexperten nach diversen Ölheizungs-Tests von einem Stromverbrauch von etwa 30.000 Kilowattstunden pro Jahr aus. Möchten Sie den Verbrauch für Ihr Haus im Speziellen errechnen, wenden Sie folgende Faustformel an:
Etwa 15 Liter Heizöl werden im Jahr pro Quadratmeter Hausfläche verbraucht. Geht man von einer Fläche von etwa 150 Quadratmetern aus, ergäbe sich ein Verbrauch von circa 2.250 Litern Heizöl. Ein Liter wiederum entspricht in etwa 10 Kilowattstunden, womit ein Gesamtverbrauch von rund 22.500 Kilowattstunden zu erwarten wäre.
» Mehr Informationen7.3. Welche Kosten fallen für die Installation einer Ölheizung an?
Egal ob Sie eine Ölheizung von Wolf, Buderus oder Viessmann installieren lassen möchten: Vorab sollten Sie prüfen, welcher Preis für die Ölheizung aufgerufen wird. Der Brennwertkessel inklusive sämtlicher Leitungen, Montagematerialien und der Installation selbst kostet etwa 6.000 Euro.
Teurere Modelle können auch 6.500 Euro, günstige Kessel für Ölheizungen nur 5.000 Euro kosten. Außerdem müssen Sie mit etwa 1.500 Euro für einen Wasserspeicher, 2.000 Euro für den Öltank und circa 1.000 Euro für die Durchführung des hydraulischen Abgleichs rechnen.
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